Berlin. In der Sowjetzeit nahm der Staat den Protestanten eine Kirche weg. Nun zählt sie wieder zu ihrem Besitz – auch dank deutschem Einsatz.

Zum 500. Reformationsjubiläum gibt Russland der dortigen Evangelisch-Lutherischen Kirche die Kathedrale St. Peter und Paul in Moskau zurück. Wie das Bundespräsidialamt am Montag in Berlin mitteilte, reist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am 25. Oktober in die russische Hauptstadt und wird die Kathedrale besuchen.

Als Außenminister habe er sich gemeinsam mit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für die Rückgabe eingesetzt. Begleitet wird Steinmeier bei seiner Reise vom EKD-Ratsvorsitzenden Heinrich Bedford-Strohm.

Kirche zunächst nur zur Nutzung übergeben

Die Kirche St. Peter und Paul in Moskau ist für die Evangelisch-Lutherische Kirche in Russland ein zentrales Gebäude. Es wurde in der Sowjetzeit zu staatlichem Eigentum deklariert. Nach dem Ende der Sowjetunion wurde sie der evangelischen Kirche wieder zur Nutzung übergeben, nicht aber als Eigentum.

500 Jahre Reformation - Das muss man jetzt wissen

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    Nach Angaben der EKD hat der Erzbischof der Kirche seinen Sitz von St. Petersburg nach Moskau verlegt. Repräsentant der von der deutschen Minderheit geprägten evangelischen Kirche in Russland ist Dietrich Brauer.

    Frank-Walter Steinmeier trifft auch Michail Gorbatschow

    Steinmeier wird auf seiner Reise den Angaben zufolge auch den russischen Präsidenten Wladimir Putin treffen. Geplant sind außerdem ein Besuch bei der Menschenrechtsorganisation Memorial und ein Gespräch mit dem ehemaligen sowjetischen Präsidenten und Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow. (epd)