Washington. Der Streit um mysteriöse Ohr-Erkrankungen von US-Diplomaten in Kuba geht weiter. Nun hat Washington 15 Kubaner des Landes verwiesen.

Im Streit um mysteriöse Erkrankungen amerikanischer Diplomaten in Kuba hat die US-Regierung 15 Mitarbeiter der kubanischen Botschaft in Washington des Landes verwiesen. „Wir haben die Entscheidung getroffen, weil Kuba nicht in der Lage ist, angemessene Maßnahmen zu ergreifen, um unsere Diplomaten zu schützen“, sagte US-Außenminister Rex Tillerson am Dienstag. „Wir unterhalten weiterhin diplomatische Beziehungen zu Kuba und werden bei den Ermittlungen über die Angriffe mit Kuba kooperieren.“

Seit November vergangenen Jahres waren 22 US-Diplomaten in Kuba an mysteriösen Ohrenleiden erkrankt. Einige der Betroffenen hätten dauerhaft ihr Gehör verloren, teilte das US-Außenministerium mit. Andere Symptome seien Tinnitus, Kopfschmerzen, Schwindel und Schlafstörungen gewesen. In US-Medien war von gezielten Akustik-Attacken auf die Diplomaten die Rede.

Diplomatische Corps sollen gleich stark sein

Mit der Ausweisung solle sichergestellt werden, dass die diplomatischen Corps der beiden Länder in etwa die gleiche Stärke haben, sagte Tillerson. Zuvor hatte er angekündigt, mehr als die Hälfte des US-Botschaftspersonals in Kuba abziehen zu wollen.

Die USA und Kuba hatten sich in den vergangenen Jahren eigentlich wieder angenähert. Unter Trumps Vorgänger Barack Obama leiteten beide Regierungen eine Wende in ihrem jahrzehntelang zerrütteten Verhältnis ein. Im Sommer 2015 nahmen sie wieder diplomatische Beziehungen auf. (dpa)