Hamburg. Mitglieder einer Islamistenmiliz sollen sich laut „Spiegel“ als Flüchtlinge ausgegeben haben. Etliche von ihnen sind untergetaucht.

Rund 60 Kämpfer einer syrischen Islamistenmiliz halten sich dem „Spiegel“ zufolge in Deutschland auf. Wie das Nachrichtenmagazin unter Berufung auf Erkenntnisse der Sicherheitsbehörden berichtete (Bezahlinhalt), kamen die Angehörigen der Gruppe Liwa Kwais al-Karni als Flüchtlinge nach Deutschland. Die Einheit habe zunächst auf Seiten der Freien Syrischen Armee gekämpft und sei dann zur Al-Kaida-nahen Nusra-Front gewechselt.

Dem Bericht zufolge sollen ihre Mitglieder an „diversen Massakern an gefangenen Zivilisten und syrischen Soldaten“ beteiligt gewesen sein. In Deutschland liefen derzeit Ermittlungsverfahren gegen 25 ehemalige Kämpfer der Einheit.

Viele Al-Nusra-Kämpfer noch nicht aufgespürt

Die Behörden gehen demnach zudem davon aus, dass sich mehr als 30 weitere Kämpfer der Gruppe in Deutschland aufhalten. Allerdings seien viele noch nicht zweifelsfrei identifiziert oder aufgespürt worden. Nach „Spiegel“-Informationen hat das Bundesamt für Verfassungsschutz zu dem Komplex eine Projektgruppe gegründet. (dpa)