Berlin. Melania Trump trägt beim Trip zur Katastrophe High Heels. Nicht weiter schlimm – aber es beweist wieder, woran es den Trumps mangelt.

  • Melanie Trump, First Lady der USA, hat mit ihrem Mann das Katastrophengebiet in Texas besucht
  • Dabei gab es viel Aufregung über die hocheleganten Stilettos, die sie auf dem Weg zum Flugzeug trug
  • Die Wahl des Outfits ist ein weiterer Hinweis darauf, wie sehr es den Trumps an Feingefühl mangelt

Weite Teile des südöstlichen Texas stehen unter Wasser. Mindestens 30 Menschen sind tot, Zehntausende obdachlos, unzählige noch in Gefahr. Darüber wird ausführlich berichtet, in den amerikanischen Medien und in der Welt. Daneben im Blick: Das Schuhwerk der amerikanischen First Lady.

Muss man sich über Modeentscheidungen von Melania Trump echauffieren? Nein, muss man nicht. Aber man kann sie als eines der vielen Zeichen sehen, dass die Trumps abgehoben bleiben – und beim Dazulernen von Feingefühl noch einen langen Weg vor sich haben.

Melania Trump im Outfit „Sexy Pilotin“

Vom Hubschrauber in die Präsidenten-Maschine: Melania und Donald Trump auf dem Weg nach Texas.
Vom Hubschrauber in die Präsidenten-Maschine: Melania und Donald Trump auf dem Weg nach Texas. © REUTERS | CARLOS BARRIA

Melania Trump hatte am Dienstag für den Weg vom Weißen Haus bis zum Präsidenten-Jet das Outfit „Sexy Pilotin“ gewählt. In Bomberjacke, Piloten-Sonnenbrille und Zehn-Zentimeter-Stilettos schritt das Ex-Model elegant übers getrimmte Grün bis zum Hubschrauber, um mit ihrem Mann das Überflutungsgebiet in Texas zu besuchen.

Auch Donald Trump trug ein Katastrophen-Kostüm: Helle Chinos, marineblaue Regenjacke, dazu eine Auswahl von zwei der Baseball-Mützen, die der so akkurat frisierte Präsident immer dann trägt, wenn sein Haar Wetter ausgesetzt sein könnte.

Der Anblick der Katastrophen-Kostüme überraschte viele

Der Anblick, sagen wir mal: überraschte viele: „Hilfe ist im Anmarsch, Texas“, twitterte Comedian Brad Wollack, „keine Sorge, Melania trägt ihre speziellen Sturm-Stilettos!“

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Eine andere Nutzerin twitterte beim Anblick der First Lady nur „Katastrophen-Barbie“:

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Ein Dritter fragte: „Was war euer erster Hinweis darauf, dass der Trip nach Texas nur als nutzloser Foto-Termin geplant war? Waren es Melanias Fünfzehn-Zentimeter-Hacken?“

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Melania Trump könnte mehr Verbundenheit zeigen

Flache Schuhe und hochgekrempelte Ärmel: So betrat Melania Trump texanischen Boden.
Flache Schuhe und hochgekrempelte Ärmel: So betrat Melania Trump texanischen Boden. © dpa | Evan Vucci

Die Pumps, von Experten als Manolo-Blahnik-Lackleder-Spitzzeh-Stilettos identifiziert, waren aber offenbar nur für den Weg zur „Air Force One“ gedacht. Als die Präsidenten-Maschine in Corpus Christi landete, der texanischen Hafenstadt, in deren Nähe „Harvey“ als Hurrikan der Stufe 4 auf Land getroffen war, hatte Melania sich umgestylet. Weißes Hemd statt schwarzem Top, Jeans statt Bleistift-Hose, weiße Sneaker statt schwarzen Lackleder-Hacken, Pferdeschwanz statt Wallemähne. Geblieben war die Piloten-Sonnenbrille.

Um das mal festzuhalten: Grundsätzlich sollten alle Menschen anziehen können, was sie wollen. Aber: Wenn man als Präsidentengattin – möglicherweise auch ungewollt – im Fokus eines Volkes steht, wenn man – wenn auch nur aus Pflichtbewusstsein – in ein Katastrophengebiet reist, um Empathie zu zeigen, dann wäre es leicht möglich, mehr Verbundenheit mit a) modisch höchstens normal bemittelten Menschen und b) denen zu zeigen, die nur noch das besitzen, was sie am Leib tragen.

Trumps Eigenwerbung funktioniert hervorragend

Und wenn man das nicht alleine hinbekommt, auch nicht schlimm: Dann kann man sich als „Flotus“, als First Lady of the United States, als die die Baseballmütze beim zweiten Outfit Melania Trump für alle die proklamierte, die’s noch nicht mitbekommen haben, entsprechende Beraterinnen leisten. Sogar die Mode-Bibel Vogue fragt: Warum nur kriegt diese Regierung nichts richtig hin?

Obwohl: Das mit der Eigenwerbung funktioniert ja hervorragend. Als Trump ein paar Sätze in Corpus Christi sprach, konnte er wieder nicht anders als die Größe seines Publikums hervorzuheben: „Was für eine Menge, so viele sind gekommen!

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Das ist natürlich eine Marketing-Gelegenheit: Für 40 Dollar verkauft der US-Präsident auf seiner Wahlkampf-Seite die Baseball-Mützen, die er in Texas trug. Vorne drauf: USA, an der Seite: 45, die Nummer, die der 71-Jährige in der Riege der US-Präsidenten trägt, hinten drauf: Trump. Die haben viele gesehen, denn wie der Präsident schon ganz richtig festgestellt hat: Katastrophen bringen Einschaltquoten.