Houston. Hurrikan „Harvey“ hat in Texas für schwere Überschwemmungen gesorgt. Präsident Donald Trump macht sich nun vor Ort ein Bild der Lage.

In den von Überschwemmungen verwüsteten Teilen des US-Bundesstaates Texas kämpfen die Menschen weiter mit den Folgen des Tropensturms „Harvey“. Auch am Dienstag regnete es im Südosten des Bundesstaates weiter, wie der Nationale Wetterdienst mitteilte. In der besonders schwer getroffenen Stadt Houston lief ein Damm über. Ein anderer in Brazoria County brach.

Auch der Bundesstaat Louisiana rüstete sich für Überflutungen. In beiden Bundesstaaten gilt der Notstand. US-Präsident Donald Trump machte sich in der texanischen Stadt Corpus Christi ein Bild von der Lage.

Lage in Texas am Dienstag unübersichtlich

Trump dankte den Rettungskräften und den Vertretern örtlicher Behörden für ihre Leistungen im Kampf gegen die Fluten. Es sei jedoch noch zu früh, sich gegenseitig zu gratulieren. „Das tun wir erst, wenn es vorbei ist“, sagte der Präsident.

Die Lage in Texas war am Dienstag unübersichtlich, über die genaue Zahl der Todesfälle herrschte Unklarheit. Offiziell bestätigt wurden bis zum Nachmittag (Ortszeit) vier Tote. Wie der Polizeichef von Houston, Art Acevedo, erklärte, ertrank ein Polizist am Sonntag auf dem Weg zur Arbeit. Manche US-Medien meldeten bereits höhere Todeszahlen.

Donald Trump besucht das Krisengebiet

US-Präsident Donald Trump ist am Dienstag nach Texas gereist. Dort verschaffte er sich einen Überblick über die Lage nach Hurrikan „Harvey“.
US-Präsident Donald Trump ist am Dienstag nach Texas gereist. Dort verschaffte er sich einen Überblick über die Lage nach Hurrikan „Harvey“. © REUTERS | CARLOS BARRIA
An Donald Trumps Seite: First Lady Melania.
An Donald Trumps Seite: First Lady Melania. © dpa | Evan Vucci
Trump und seine Frau besuchen das vom Tropensturm „Harvey“ betroffenen Krisengebiet von Texas und des Nachbarstaates Louisiana.
Trump und seine Frau besuchen das vom Tropensturm „Harvey“ betroffenen Krisengebiet von Texas und des Nachbarstaates Louisiana. © REUTERS | CARLOS BARRIA
Viele Menschen hatten sich vor dem Firehouse 5 versammelt, in dem sich der US-Präsident von Texas Gouverneur Greg Abbott auf den neuesten Stand bringen ließ.
Viele Menschen hatten sich vor dem Firehouse 5 versammelt, in dem sich der US-Präsident von Texas Gouverneur Greg Abbott auf den neuesten Stand bringen ließ. © REUTERS | CARLOS BARRIA
Trump dankte den Rettungskräften und den Vertretern örtlicher Behörden für ihre Leistungen im Kampf gegen die Fluten. Es sei jedoch noch zu früh, sich gegenseitig zu gratulieren. „Das tun wir erst, wenn es vorbei ist“, sagte der Präsident.
Trump dankte den Rettungskräften und den Vertretern örtlicher Behörden für ihre Leistungen im Kampf gegen die Fluten. Es sei jedoch noch zu früh, sich gegenseitig zu gratulieren. „Das tun wir erst, wenn es vorbei ist“, sagte der Präsident. © REUTERS | CARLOS BARRIA
Vor dem Abflug nach Texas zeigte sich Melania Trump am Weißen Haus noch mit Sonnenbrille, Bomberjacke ...
Vor dem Abflug nach Texas zeigte sich Melania Trump am Weißen Haus noch mit Sonnenbrille, Bomberjacke ... © dpa | Jacquelyn Martin
... und High Heels.
... und High Heels. © REUTERS | CARLOS BARRIA
Bei ihrer Ankunft in Corpus Christi (Texas) hatte sie die hohen Hacken gegen bequeme Sneaker getauscht.
Bei ihrer Ankunft in Corpus Christi (Texas) hatte sie die hohen Hacken gegen bequeme Sneaker getauscht. © dpa | Evan Vucci
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Bewohner müssen Gegend verlassen

Nach dem Dammbruch in Brazoria County forderten die Behörden die Anwohner auf, die Gegend umgehend zu verlassen. „Seht zu, dass ihr wegkommt“, schrieb die Kreisverwaltung im Kurznachrichtendienst Twitter.

Die sintflutartigen Regenfälle führten zu einem Rekordwert. In der Stadt Pearland im Südosten von Houston wurden seit Freitag insgesamt Niederschlagsmengen von 125 Zentimetern gemessen, wie der Nationale Wetterdienst mitteilte. Das markiere einen Rekord bei einem Tropensturm in den USA: Im Jahr 1978 waren demnach beim Sturm „Amelia“ 124 Zentimeter gemessen worden.

Menschen werden in Sicherheit gebracht

In Houston kündigte der Bürgermeister an, weitere Notquartiere für Schutzsuchende zu öffnen. Nach Angaben des Roten Kreuzes suchten in Texas bereits in der Nacht zum Dienstag rund 17.000 Menschen Zuflucht in Notunterkünften.

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Die Infrastruktur in und um Houston ist weitgehend zusammengebrochen. Rettungskräfte kämpften sich mit Booten durch die braunen Wassermassen, um festsitzende Menschen aus ihren Häusern zu befreien und in Sicherheit zu bringen. Nach Angaben der Behörden vom Dienstag brachten Rettungskräfte in der Stadt in den vergangenen Tagen 3500 Menschen in Sicherheit.

Schulen und Behörden blieben geschlossen

Auch im Nachbarstaat Louisiana werden in den kommenden Tagen heftige Auswirkungen befürchtet. In New Orleans blieben Schulen und Behörden am Dienstag geschlossen. Bürgermeister Mitch Landrieu empfahl den Bewohnern, ihr Haus nicht zu verlassen. Er riet ihnen, Essen, Trinken und Medikamente für mindestens drei Tage vorrätig zu haben. Über die Woche sollten rund 25 Zentimeter Regen in der Region fallen. Gouverneur John Bel Edwards sagte, Louisiana stehe das Schlimmste aller Wahrscheinlichkeit nach noch bevor.

Nach Angaben von Meteorologen ist „Harvey“ der zweitstärkste Wirbelsturm, seit „Katrina“ vor zwölf Jahren die Gegend um New Orleans schwer in Mitleidenschaft zog. Der Sturm sog über dem am Ende des Sommers sehr warmen Golf von Mexiko extrem viel Feuchtigkeit auf, die er nun als Regen wieder abgibt. (dpa)

Tropensturm „Harvey“ wütet weiter

Tropensturm „Harvey“ wütet weiter im Süden der USA und eine Entspannung ist nicht in Sicht.
Tropensturm „Harvey“ wütet weiter im Süden der USA und eine Entspannung ist nicht in Sicht. © dpa | William Luther
Tausende Menschen wurden evakuiert, denn schnelle Besserung ist nicht in Sicht. Der Nationale Wetterdienst warnte weiter vor sintflutartigen Regenfällen und Überschwemmungen.
Tausende Menschen wurden evakuiert, denn schnelle Besserung ist nicht in Sicht. Der Nationale Wetterdienst warnte weiter vor sintflutartigen Regenfällen und Überschwemmungen. © REUTERS | JONATHAN BACHMAN
Viele Häuser liegen in Trümmern – die Kosten der Katastrophe werden hoch sein, sagt Präsident Donald Trump.
Viele Häuser liegen in Trümmern – die Kosten der Katastrophe werden hoch sein, sagt Präsident Donald Trump. © dpa | Gabe Hernandez
Verschmutztes Trinkwasser wurde mehr und mehr zum Problem für die Menschen in den betroffenen Gebieten. Die Behörden riefen die Bevölkerung auf, Trinkwasser abzukochen.
Verschmutztes Trinkwasser wurde mehr und mehr zum Problem für die Menschen in den betroffenen Gebieten. Die Behörden riefen die Bevölkerung auf, Trinkwasser abzukochen. © dpa | David J. Phillip
Nach Angaben von Meteorologen ist „Harvey“ der zweitstärkste Wirbelsturm seit „Katrina“ vor zwölf Jahren die Gegend um New Orleans schwer in Mitleidenschaft zog.
Nach Angaben von Meteorologen ist „Harvey“ der zweitstärkste Wirbelsturm seit „Katrina“ vor zwölf Jahren die Gegend um New Orleans schwer in Mitleidenschaft zog. © dpa | Charlie Riedel
Die Rettungsmannschaften konzentrierten sich darauf, in Gefahr geratene Menschen in Sicherheit zu bringen. Die Teams waren mit Booten und Hubschraubern unterwegs.
Die Rettungsmannschaften konzentrierten sich darauf, in Gefahr geratene Menschen in Sicherheit zu bringen. Die Teams waren mit Booten und Hubschraubern unterwegs. © dpa | David J. Phillip
Präsident Trump sprach den Menschen Mut zu: „Wir werden das überstehen. Wir werden gestärkt daraus hervorgehen und glaubt mir, wir werden größer, besser, stärker sein als jemals zuvor.“
Präsident Trump sprach den Menschen Mut zu: „Wir werden das überstehen. Wir werden gestärkt daraus hervorgehen und glaubt mir, wir werden größer, besser, stärker sein als jemals zuvor.“ © dpa | Yi-Chin Lee
Die Küstenwache sprach von mehr als 3000 Menschen, die allein am Montag aus den überschwemmten Gebieten gerettet worden seien.
Die Küstenwache sprach von mehr als 3000 Menschen, die allein am Montag aus den überschwemmten Gebieten gerettet worden seien. © REUTERS | JONATHAN BACHMAN
54 Bezirke wurden zu Notstandsgebieten erklärt. Besonders betroffen ist die Millionenmetropole Houston, in deren Großraum 6,5 Millionen Menschen leben.
54 Bezirke wurden zu Notstandsgebieten erklärt. Besonders betroffen ist die Millionenmetropole Houston, in deren Großraum 6,5 Millionen Menschen leben. © REUTERS | JONATHAN BACHMAN
Nach Einschätzung der Behörden könnte der Sturm in dem Bundesstaat bis zu 30.000 Menschen vorübergehend obdachlos machen.
Nach Einschätzung der Behörden könnte der Sturm in dem Bundesstaat bis zu 30.000 Menschen vorübergehend obdachlos machen. © REUTERS | RICK WILKING
Wie viele Menschen bisher durch den Sturm ums Leben gekommen sind, ist unklar. Offiziell bestätigt sind drei Tote.
Wie viele Menschen bisher durch den Sturm ums Leben gekommen sind, ist unklar. Offiziell bestätigt sind drei Tote. © dpa | Ralph Barrera
Zahlreiche Menschen werden noch vermisst.
Zahlreiche Menschen werden noch vermisst. © dpa | Jay Janner
Trump wird am Dienstag in der texanischen Stadt Corpus Christi erwartet, wo er sich über die Rettungsmaßnahmen informieren wird. Später will er weiter nach Austin reisen.
Trump wird am Dienstag in der texanischen Stadt Corpus Christi erwartet, wo er sich über die Rettungsmaßnahmen informieren wird. Später will er weiter nach Austin reisen. © dpa | Gabe Hernandez
Viele Straßen und Autobahnen sind unpassierbar, der Unterricht in den Schulen wurde abgesagt.
Viele Straßen und Autobahnen sind unpassierbar, der Unterricht in den Schulen wurde abgesagt. © dpa | Charlie Riedel
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