Berlin. Eine rechts US-Website geht demnächst womöglich offline: „The Daily Stormer“ hatte den Nazi-Aufmarsch in Charlottesville unterstützt.

Die rechtsextremistische Internet-Seite „Daily Stormer“ wird womöglich bald vom Netz genommen. Der Webhoster GoDaddy hat die Betreiber der Neonazi-Seite aufgefordert, zu einem anderen Anbieter zu wechseln. „The Daily Stromer“ sei informiert worden, sich binnen 24 Stunden einen neuen Provider zu suchen, twitterte GoDaddy am Montag. Grund sei der Verstoß gegen die Nutzungsregeln.

„The Daily Stormer“ hatte am Wochenende den Aufmarsch von Rechtsradikalen und Neonazis in Charlottesville im US-Bundessstaat Virginia unterstützt. Bei den gewalttätigen Auseinandersetzungen mit Gegendemonstranten waren 15 Menschen verletzt worden. Danach fuhr ein mutmaßlicher Rechtsextremist mit einem Auto in eine Gruppe von Gegendemonstranten, eine 32-jährige Frau starb. Das Todesopfer wurde auf der „Daily Stormer“-Seite massiv verunglimpft und beleidigt.

Blutige Proteste in Charlottesville

In der US-Stadt Charlottesville sind Rechtsextreme mit Gegendemonstranten aneinandergeraten.
In der US-Stadt Charlottesville sind Rechtsextreme mit Gegendemonstranten aneinandergeraten. © REUTERS | JOSHUA ROBERTS
Am Rande der Kundgebung raste ein Auto in eine Gruppe von Gegendemonstranten.
Am Rande der Kundgebung raste ein Auto in eine Gruppe von Gegendemonstranten. © dpa | Ryan M. Kelly
Eine Frau starb, zahlreiche weitere wurden verletzt.
Eine Frau starb, zahlreiche weitere wurden verletzt. © dpa | Ryan M. Kelly
Rettungskräfte halfen den Verletzten nach dem Zusammenprall.
Rettungskräfte halfen den Verletzten nach dem Zusammenprall. © REUTERS | JOSHUA ROBERTS
Ein Polizist stützte eine verletzte Demonstrantin.
Ein Polizist stützte eine verletzte Demonstrantin. © REUTERS | JOSHUA ROBERTS
Die Polizei rief die Bürger dazu auf, das Gebiet zu meiden.
Die Polizei rief die Bürger dazu auf, das Gebiet zu meiden. © REUTERS | JUSTIN IDE
Polizisten sperrten den Unfallort ab, an dem das Auto in die Gruppe von Demonstranten gefahren war.
Polizisten sperrten den Unfallort ab, an dem das Auto in die Gruppe von Demonstranten gefahren war. © dpa | Steve Helber
US-Präsident Donald Trump verurteilte die Krawalle, auch wenn er nicht direkt auf die Neonazis einging.
US-Präsident Donald Trump verurteilte die Krawalle, auch wenn er nicht direkt auf die Neonazis einging. © REUTERS | JONATHAN ERNST
Schon den ganzen Tag über war es zu Gewalt zwischen den Ultra-Nationalisten und den Gegendemonstranten gekommen.
Schon den ganzen Tag über war es zu Gewalt zwischen den Ultra-Nationalisten und den Gegendemonstranten gekommen. © REUTERS | JOSHUA ROBERTS
Stunden bevor die Veranstaltung am Samstag überhaupt begann, lieferten sich Teilnehmer beider Seiten teils heftige Schlägereien.
Stunden bevor die Veranstaltung am Samstag überhaupt begann, lieferten sich Teilnehmer beider Seiten teils heftige Schlägereien. © dpa | Steve Helber
Die Bundespolizei von Virginia setzte Pfefferspray ein.
Die Bundespolizei von Virginia setzte Pfefferspray ein. © REUTERS | JOSHUA ROBERTS
Rechtsextreme warfen eine Rauchbombe in Richtung der Gegendemonstranten.
Rechtsextreme warfen eine Rauchbombe in Richtung der Gegendemonstranten. © REUTERS | JOSHUA ROBERTS
Der Gouverneur von Virginia hatte kurz nach Ausbruch der Gefechte den Notstand ausgerufen.
Der Gouverneur von Virginia hatte kurz nach Ausbruch der Gefechte den Notstand ausgerufen. © dpa | Steve Helber
Hunderte Rechtsextreme versammelten sich in Charlottesville.
Hunderte Rechtsextreme versammelten sich in Charlottesville. © dpa | Steve Helber
Zum Teil trugen sie Symbole von weißen Nationalistin und die Flagge der Konföderation.
Zum Teil trugen sie Symbole von weißen Nationalistin und die Flagge der Konföderation. © REUTERS | JOSHUA ROBERTS
Es gab Verletzte auf beiden Seiten.
Es gab Verletzte auf beiden Seiten. © REUTERS | JOSHUA ROBERTS
Die Gegendemonstranten formierten sich.
Die Gegendemonstranten formierten sich. © REUTERS | JOSHUA ROBERTS
Schon am Freitagabend marschierten Nationalisten und Rechtsextremisten mit Fackeln über den Campus der University of Virginia in Charlottesville.
Schon am Freitagabend marschierten Nationalisten und Rechtsextremisten mit Fackeln über den Campus der University of Virginia in Charlottesville. © dpa | Mykal Mceldowney
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Am Montag hatte zudem ein möglicher Hackerangriff auf die „Daily Stormer“-Seite Fragen aufgeworfen. „Diese Seite ist nun unter der Kontrolle von Anonymous“, hieß es in einem Artikel. Die Aktion sei im Namen der Opfer von Charlottesville erfolgt, die „Opfer von weißem rechtsextremen Terror“. Zunächst war aber unklar, ob tatsächlich des Netzwerkes Anonymous dahintersteckte.

Auf der Twitter-Seite von „YourAnonNews“ hieß es am Montag: „Wir haben bislang keine Bestätigung, dass „Anonymous" involviert ist.“ Es sehe eher nach einem Kunststück von „Daily Stormer“ selbst aus. (dpa)