München. Wenn die Union im September die Bundestagswahl gewinnt und Bayerns Innenminister nach Berlin geht, baut Seehofer sein Kabinett um.

Im Fall eines Sieges der Union bei der Bundestagswahl will Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer seine Landesregierung neu aufstellen. „Wenn Joachim Herrmann aufgrund des Wahlergebnisses Bundesminister werden kann, dann wird es eine große Kabinettsumbildung geben“, kündigte der CSU-Vorsitzende in der „Welt am Sonntag“ an.

„Ich will dann in den Landtagswahlkampf mit einer Mannschaft gehen, die die Perspektiven für die Zeit danach sichtbar macht.“ Der amtierende Innenminister Herrmann ist CSU-Spitzenkandidat für die Bundestagswahl im September. Die Landtagswahl in Bayern findet voraussichtlich im Herbst 2018 statt.

Seehofer will zu Guttenberg zurück

Seehofer machte erneut deutlich, dass er sich eine Rückkehr des früheren Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) in die Bundespolitik wünscht – trotz dessen Absagen.

„Ich würde es begrüßen, wenn er sich wieder Schritt für Schritt bei uns einfädeln würde. Ob dann Weiteres damit verbunden ist, hängt vom Verlauf des Wahlkampfs und letztlich vom Wahlergebnis ab“, erläuterte Seehofer. „Mein Ziel ist, möglichst viele fähige Leute um mich zu haben.“ Guttenberg sei eine „starke und begabte Persönlichkeit“.

Seehofer ist kein Fan der Großen Koalition

Seehofer äußerte sich auch zu möglichen Koalition im Bund nach der Wahl im September. Dabei schloss er ein Bündnis mit den Grünen nicht aus. „Natürlich wären die Grünen kein angenehmer Partner. Aber Wahlergebnisse suchen sich ihre Koalitionen“, sagte er.

Eine Wiederauflage der großen Koalition bewertete er zurückhaltend: „Ich habe nichts gegen die SPD, aber eine erneute große Koalition wäre für ein demokratisches Gemeinwesen keine ideale Lösung.“ An eine absolute Mehrheit der Union glaubt Seehofer indes mit Verweis auf die Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nicht. (dpa)