Berlin. Er sei auf das Wahlergebnis fixiert, nicht auf einen Ministerposten, sagt Dietmar Bartsch. Zudem übt er scharfe Kritik an TV-Sendern.

Linke-Fraktionschef Dietmar Bartsch möchte nicht Minister in einer möglichen rot-rot-grünen Bundesregierung werden. „Ich kann mir das aktuell nicht vorstellen“, sagte Bartsch unserer Redaktion. Er sei auf das Wahlergebnis im September fixiert, nicht auf Ministerposten.

„Man kann an vielen Stellen, wie ich aktuell als Fraktionsvorsitzender, eine Menge bewegen – in Partei, Fraktion und Gesellschaft“, sagte der Spitzenkandidat der Linken für die Bundestagswahl. „Außerdem weiß ich, was Minister bedeutet.“

Bartsch zeigte sich überzeugt, dass die Linke im Falle einer Regierungsbeteiligung genügend ministrable Personen aufweisen könnte: „Da gibt es viele und es würden sich viele finden. In den Ländern haben wir inzwischen nachgewiesen, dass wir kompetente Ministerinnen und Minister haben.“

Bartsch kritisiert Sender wegen Ausschluss aus TV-Duell

Zudem kritisierte Bartsch die öffentlich-rechtlichen Sender scharf, weil die Linke nicht am TV-Duell zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und SPD-Chef Martin Schulz vor der Bundestagswahl teilnehmen darf. „Wenn jetzt die Parteibücher der Zuständigen in den Sendeanstalten bestimmen, dass die kleinen Parteien nicht zum TV-Duell dürfen, offenbart das ein haarsträubendes Demokratieverständnis“, sagte Bartsch dieser Redaktion.

Er betonte: „Wenn nur Merkel und Schulz zum TV-Duell kommen, ist die große Koalition unter sich.“ Bartsch hatte sich zuvor in einem Schreiben mit FDP-Chef Christian Lindner und Grünen-Chef Cem Özdemir bei den TV-Sendern beschwert. „Wir werden nachhaken“, kündigte Bartsch an.

Bisher ist geplant, dass nur Merkel und Schulz bei der Sendung am 3. September aufeinandertreffen, die zeitgleich von ARD, ZDF, RTL und Sat.1 übertragen wird. Ein weiteres TV-Duell soll es nicht geben. (fmg)