Athen. Der frühere griechische Premier Lucas Papademos ist bei einem Bombenanschlag verletzt worden. Er öffnete offenbar eine Briefbombe.

Der frühere griechische Ministerpräsident Lucas Papademos ist am Donnerstag nach einer Explosion im Zentrum Athens laut Polizeiangaben verletzt worden. Auch einer seiner Sicherheitsleute sei verletzt worden, teilte die Polizei mit.

Papademos und sein Fahrer seien ins Krankenhaus gebracht worden, verlautete aus Polizeikreisen. Allem Anschein nach sei eine Briefbombe oder ein kleines Päckchen in den Händen des Ex-Premiers explodiert, als er den Umschlag in seinem Wagen öffnete, berichtete das Staatsradio.

Polizisten sichern das Gebiet rund um das Fahrzeug des griechischen Ex-Premiers Papademos ab.
Polizisten sichern das Gebiet rund um das Fahrzeug des griechischen Ex-Premiers Papademos ab. © REUTERS | COSTAS BALTAS

Medien: Papademos wurde sofort operiert

„Er ist nicht schwer verletzt. Auch sein Fahrer wurde leichter verletzt“, sagte ein Sprecher des Rettungsdienstes im griechischen Radio. Eine offizielle Erklärung der Sicherheitskräfte lag zunächst nicht vor. Papademos sei am Bauch und an den Beinen und Händen verletzt worden. Er wurde sofort operiert, hieß es in übereinstimmenden Berichten griechischen Medien.

Offiziere der griechischen Polizei vermuten, dass eine linke Untergrundorganisation Namens „Verschwörung der Feuerzellen“ hinter dem Anschlag steckt. Aus dieser Quelle kommen immer wieder Briefbomben. Zuletzt hatte die Gruppe im März ein Päckchen mit einem explosiven Gemisch und scharfem Zünder an das Finanzministerium in Berlin geschickt und wenige Tage später die Verantwortung dafür übernommen. In Berlin wurde die Briefbombe in der Poststelle entdeckt, bevor sie größeren Schaden anrichten konnte.

Papademos war langjähriger Chef der griechischen Notenbank und später Vizepräsident der Europäischen Zentralbank. Im Zuge der Schuldenkrise seines Landes wurde er schließlich 2011 zum Regierungschef gewählt und war bis 2012 im Amt. (dpa/rtr)