Athen. Griechische Autonomen wollen die Briefbombe ins Finanzministerium geschickt haben. Nicht zum ersten Mal sendeten sie explosive Pakete.

Die griechische linke Autonome Untergrundorganisation „Konspiration der Feuerzellen“ will die Briefbombe an die Poststelle des Bundesfinanzministeriums geschickt haben. „Wir übernehmen die Verantwortung für die Entsendung der Paket-Attrappe an den Finanzminister Deutschlands“, hieß es in einer Erklärung der Autonomen im Internet vom Donnerstag.

Die Polizei äußerte sich zunächst nicht zu der Frage, ob die Erklärung echt sei. Die Autonomen erklärten sich in der Mitteilung solidarisch mit in Griechenland verurteilten Mitgliedern ihrer Organisation sowie anderer gleichgesinnter Organisationen im Ausland.

Briefbombe war gefährlich

Im Berliner Bundesfinanzministerium war am Mittwoch eine gefährliche Postsendung mit einem explosiven Gemisch und scharfem Zünder entdeckt worden. Das sogenannte Blitzknallgemisch hätte laut Polizei beim Öffnen zu erheblichen Verletzungen führen können.

Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Kreisen des Athener Bürgerschutzministeriums erfuhr, erwarten die Experten in Griechenland Informationen aus Berlin darüber, wie Sprengstoff und Zünder miteinander verbunden waren. Dies würde Hinweise darauf geben, welche Untergrundorganisation die Sendung verschickt haben könnte. Es wurde zudem untersucht, wo das Paket aufgegeben wurde.

Paketbomben an Merkel und Berlusconi

Es ist nicht das erste Mal, dass eine Briefbombe aus Athen verschickt wurde: Mitglieder dieser griechischen Untergrundorganisation, der „Konspiration der Feuerzellen“, hatten mehrere Paketbomben darunter auch an Bundeskanzlerin Angela Merkel und den damaligen italienischen Regierungschef Silvio Berlusconi verschickt. Sie waren im März 2011 in Athen festgenommen worden. (dpa)