Wien. Ein 17-Jähriger Wiener hat zugegeben, in Deutschland zu Testzwecken eine Bombe gebaut zu haben. Sprengstoff fanden die Ermittler nicht.

Der inhaftierte Wiener Terrorverdächtige hat laut Behördenangaben in Deutschland eine Testbombe gebaut. Der 17-Jährige soll das bei Vernehmungen zugegeben haben, sagte Österreichs Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) am Dienstag in Wien. Sprengstoff oder Waffen hätten die Ermittler bei den Hausdurchsuchungen bisher aber nicht gefunden.

Die Auswertung von Internetdaten des Österreichers mit albanischen Wurzeln habe ergeben, dass er sich über den Bau von Bomben und dafür benötigtes Material informiert habe. Ohne Zweifel sei seine radikal-salafistische Gesinnung. Das treffe laut Behördenangaben auch auf seinen möglichen 21-jährigen Komplizen zu, der in Deutschland verhaftet wurde.

Innenminister plädiert für Fußfesseln

In diesem Haus in Neuss wurde der zweite Verdächtige, ein 21-Jähriger, festgenommen.
In diesem Haus in Neuss wurde der zweite Verdächtige, ein 21-Jähriger, festgenommen. © dpa | Federico Gambarini

In der Neusser Wohnung des 21-Jährigen wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft Düsseldorf weder Waffen noch Sprengstoff gefunden; seine Computer- und Handydaten werden noch ausgewertet.

Sobotka plädierte dafür, elektrische Fußfesseln auch bei Gefährdern einsetzen zu können. „Wer glaubt, Österreich ist eine Insel der Seligen, der irrt gewaltig“, sagte der Minister. Auch wenn es im konkreten Fall bislang keine Indizien für einen baldigen Anschlag gebe, sei eine „potenzielle Gefahr“ von dem 17-Jährigen ausgegangen. Der Österreicher steht im Verdacht, einen Terroranschlag in einer Wiener U-Bahn geplant zu haben. (dpa)