Bamako. Im malischen Gao ist ein Fahrzeug vor einem Militärcamp detoniert. Dutzende Menschen starben. Auch die Bundeswehr ist dort stationiert.

Bei einem Selbstmordanschlag in Gao im Norden Malis sind am Mittwoch mindestens 47 Menschen getötet worden. Ein oder mehrere Attentäter hätten sich am Morgen vor einem Militärcamp in einem Auto voller Sprengstoff in die Luft gejagt, berichtete der französische Auslandssender RFI unter Berufung auf die UN-Mission Minusma. Blauhelme sollen nicht unter den Opfern sein. Der Großteil des deutschen Kontingents der UN-Friedensmission ist in Gao stationiert.

Beim Anschlagsziel handelte es sich ersten Erkenntnissen zufolge um ein Lager unweit des Flughafens. Dort sind ehemalige Rebellen und regierungstreue Milizen untergebracht, die mit UN-Unterstützung in der Region patrouillieren.

Kritik wegen unzureichender Ausrüstung

Der Weltsicherheitsrat will sich an diesem Mittwoch mit dem Zustand der UN-Mission in Mali beschäftigen. Ein interner Bericht kritisiert Medienberichten zufolge die unzureichende Ausrüstung der Truppe. So fehlten Hubschrauber und gepanzerte Transporter.

Zudem würden dringend Sondereinsatzkräfte und eine Kompanie von Minenspezialisten gebraucht. Die vom Bundeskabinett vor einer Woche beschlossene Aufstockung des Bundeswehr-Engagements auf bis zu 1000 Soldaten und acht Hubschrauber ist darin schon berücksichtigt.

Bundeswehr soll Mali stabilisieren helfen

Derzeit kann die Bundeswehr bis zu 650 Soldaten im Rahmen der Minusma entsenden. Dazu kommen weitere bis zu 300 Soldaten, die Teil einer europäischen Trainingsmission sind. Minusma soll zur Stabilisierung Malis beitragen und bei der Umsetzung eines 2015 unterzeichneten Friedensabkommens helfen.

Vor allem im Norden des Landes kommt es immer wieder zu Kämpfen mit separatistischen oder islamistischen Gruppen, die die Region vor fünf Jahren vorübergehend besetzt hatten. (epd/dpa)