Berlin/Düsseldorf. Nach dem Tod eines bayerischen Polizisten sind „Reichsbürger“ ein Thema. In Deutschland soll es 4500 Mitglieder der Bewegung geben.

In Deutschland gibt es nach einem Bericht der „Rheinischen Post“ mindestens 4500 sogenannte Reichsbürger. Das habe eine Umfrage bei Innenministerien und Verfassungsschutz-Behörden der Länder ergeben, berichtete das Blatt am Dienstag.

„Reichsbürger“ erkennen die Bundesrepublik nicht an und sind vom Fortbestand des Deutschen Reichs überzeugt. Viele Akteure sind nach Einschätzung der Behörden in der rechtsextremen Szene aktiv. Sechs Bundesländer, darunter Nordrhein-Westfalen, gehen laut Zeitung davon aus, dass sich die Zahl der „Reichsbürger“ bundesweit bald deutlich erhöhen wird.

Viele „Reichsbürger“ besitzen Waffen

Bayerns Innenminister Joachim Hermann (CSU) hatte bereits Ende November erklärt, dass in seinem Land über 1700 „Reichsbürger“ lebten, davon seien etwa 340 Waffenbesitzer. Dann folgen laut der Zeitung Baden-Württemberg mit 650 und Thüringen mit 550 Anhängern. In Nordrhein-Westfalen leben nach Angaben des Innenministeriums zwischen 200 und 300 Angehörige der Szene.

Im Oktober hatte ein sogenannter „Reichsbürger“ in Georgensgmünd bei Nürnberg einen Polizisten erschossen und drei weitere Beamte zum Teil schwer verletzt. Immer wieder begehen die Anhänger der Szene Straftaten. Zuletzt hatte ein „Reichsbürger“ in seiner Wohnung im niedersächsischen Sögel sechs Polizisten mit Pfefferspray verletzt. Mittlerweile werden die Anhänger der Bewegung bundesweit vom Verfassungsschutz überwacht. (dpa)