Berlin. Vor 78 Jahren wurden Hunderte Inhaber jüdischer Geschäfte ermordet. Eine von Neonazis erstellte Karte holt jenen Hass in die Gegenwart.

Eine Berliner Neonazi-Gruppe hat auf ihrer Facebook-Seite eine Karte mit Adressen von etwa 70 jüdischen Berliner Einrichtungen veröffentlicht. Dazu schrieb die Gruppe den Slogan „Juden unter uns!“, wie der „Tagesspiegel“ berichtet. Auf der Karte waren Synagogen, jüdische Schulen und Kitas, Denkmäler und Friedhöfe sowie auch Geschäfte und Restaurants eingezeichnet.

Den Post hatte die Gruppe anlässlich des 78. Jahrestages der Reichspogromnacht am 9. November 1938 online gestellt. Die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus (MBR) hatte den Eintrag auf der Facebook-Seite entdeckt und die entsprechenden Einrichtungen zusammen mit dem Büro des grünen Bundestagsabgeordneten Volker Beck informiert und gewarnt.

Beck glaubt nicht an Konsequenzen

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„Ich sehe darin einen Angriff auf unsere offene Gesellschaft“, sagte Beck. Dass die Karte juristische Konsequenzen haben wird, glaubt der Grünen-Politiker laut „Tagesspiegel“ indes nicht. Der Facebook-Beitrag erfülle „nicht den Tatbestand der Volksverhetzung“, sagte er. (jei/bekö)