Moskau. Die USA haben die Syrien-Gespräche mit Russland beendet, nun kommt die Retour. Moskau wirft Washington einen „Pakt mit dem Teufel“ vor.

Das Scheitern des Dialogs mit den USA über eine Waffenruhe in Syrien schadet nach russischer Darstellung dem Kampf gegen Terrorgruppen in dem Bürgerkriegsland. „Die Entscheidung Washingtons zeigt, dass die Regierung von Barack Obama nicht in der Lage ist, die Schlüsselbedingungen für unsere Zusammenarbeit im Interesse einer Beendigung des Syrien-Konflikts zu erfüllen“, teilte das Außenministerium in Moskau in der Nacht zum Dienstag mit. „Oder sie hatte nie die Absicht.“

Zugleich warf Russland den USA vor, absichtlich zu wenig im Kampf gegen Terroristen in Syrien zu tun. Die USA hätten niemals ernsthaften Druck auf die Fatah-al-Scham-Front (früher: Al-Nusra-Front) gemacht, hieß es. „Bei uns festigt sich der Eindruck, dass Washington in seinem Streben nach einem Machtwechsel in Syrien einen Pakt mit dem Teufel eingeht.“

Terroristen hätten Waffenruhe ausgenutzt

Bisherige Waffenruhen hätten die Terroristen zuletzt gestärkt. Sie hätten sich neu aufgestellt und Waffen erhalten, kritisierte das Ministerium. Russland ist einer der engsten Verbündeten des syrischen Machthabers Baschar al-Assad und unterstützt seine Armee seit einem Jahr mit Luftangriffen.

Unterdessen sind bei einer Bombenexplosion während einer kurdischen Hochzeitsfeier in Syrien mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen. Der Vorfall ereignete sich in der Stadt Hasaka im Nordosten des Landes. Dutzende Menschen seien verletzt worden, teilte die Kurdenmiliz YPG am Montag mit. Die syrische Beobachterstelle für Menschenrechte sprach von 22 Toten. Viele der Verletzten schwebten in Lebensgefahr.

Selbstmordattentäterin des IS?

Nach unbestätigten Berichten könnte eine Selbstmordattentäterin für den Anschlag verantwortlich sein. Die der Extremistenmiliz „Islamischer Staat“ nahestehende Agentur Amak erklärte, ein Attentäter habe mit automatischen Waffen und einem Sprengstoffgürtel kurdische Kämpfer angegriffen. Hasaka befindet sich seit August überwiegend unter Kontrolle der Kurden, nachdem die syrische Armee vertrieben worden war. (dpa/rtr)