Berlin. Hunderttausende Ausländer halten sich laut Bericht in Deutschland auf – trotz abgelehntem Asylantrag. Viele von ihnen leben lange hier.

In Deutschland leben gegenwärtig über eine halbe Million abgelehnte Asylbewerber, etwa drei Viertel von ihnen bereits seit mehr als sechs Jahren. Das berichtet die „Bild“-Zeitung (Bezahlinhalt) unter Berufung auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag.

Demnach waren Ende Juni 549.209 abgelehnte Asylbewerber registriert – 406.065 von ihnen lebten bereits länger als sechs Jahre in Deutschland. Bei 168.212 Ausländern werde der Aufenthalt in Deutschland von den Behörden geduldet, weil laut „Bild“ unter anderem die Lage in ihrem Heimatland zu unsicher sei, sie eine Ausbildung absolvierten oder keinen Pass hätten.

2016 wurden 13.134 Menschen abgeschoben

Etwa die Hälfte (46,6 Prozent) der abgelehnten Asylbewerber hatte ein unbefristetes Aufenthaltsrecht, 34,8 Prozent ein befristetes Aufenthaltsrecht. In 2016 seien dem Blatt zufolge von Januar bis Ende Juli 13.134 Menschen in ihre Heimatländer zurückgeschickt worden.

Die meisten abgelehnten Asylbewerber kamen nach dieser Auflistung aus der Türkei (77.600), dem Kosovo (68.549) und aus Serbien (50.817). (bekö/dpa)