Berlin. Wladimir Groisman will sein Land rasch in die EU führen. Außerdem kritisiert der neue ukrainische Regierungschef das Brexit-Votum.

Der neue Regierungschef der Ukraine, Wladimir Groisman, will sein Land zügig in die Europäische Union führen. „Ich bin davon überzeugt, dass die Ukraine in zehn Jahren in der EU sein wird“, sagte er unserer Redaktion. „Wir gehen den europäischen Weg, und der bedeutet für uns: Freiheit, Menschenrechte und eine starke Wirtschaft.“

Groisman verwies auf das Assoziierungsabkommen mit der EU, das als treibende Kraft für Reformen wirke. „Wir müssen unsere Standards an die der EU angleichen“, sagte er. „Es ist schon viel passiert – gerade bei der Korruptionsbekämpfung. Wir haben zum Beispiel völlige Transparenz bei den staatlichen Ausgaben geschaffen.“

„Errungenschaften sollte man bewahren“

Der Regierungschef verwies auf seine Verantwortung, die Reformen fortzusetzen. „Dazu zählen die Bekämpfung der Korruption, die Verbesserung des Investitionsklimas und eine grundlegende Justizreform.“

Groisman kritisierte die Entscheidung der Briten, die EU zu verlassen. „Ich respektiere das Recht eines souveränen Staates, eine solche Entscheidung zu treffen. Aber ich glaube immer, dass man Errungenschaften bewahren sollte.“ Ein wichtiges Signal sei, dass die junge Generation in Großbritannien mehrheitlich für den Verbleib in der Europäischen Union gestimmt habe. (gau)