Istanbul. Der Anschlag auf dem Atatürk-Flughafen in Istanbul erschüttert die Welt. Zahlreiche Politiker sagten der Türkei ihre Unterstützung zu.

Nach dem Terroranschlag auf dem Istanbuler Atatürk-Flughafen haben zahlreiche Politiker ihre Bestürzung über das Attentat mit mindestens 41 Toten und 239 Verletzten zum Ausdruck gebracht. Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan rief schon am Dienstagabend die Welt zu einem entschlossenen Handeln gegen die Terrorbedrohung auf. „Jeder soll wissen, dass die Terrororganisationen nicht unterscheiden zwischen Istanbul und London, Ankara und Berlin, Izmir und Chicago, Antalya und Rom“, hieß es in einer Mitteilung.

„Die Bomben, die heute in Istanbul explodiert sind, hätten in jedem Flughafen, in jeder Stadt auf der ganzen Welt detonieren können“, sagte er weiter. Erdogan hoffe, dass der Anschlag auf dem Istanbuler Flughafen ein Wendepunkt im Kampf gegen den Terror sei. Der Anschlag auf den Atatürk-Flughafen ziele darauf, die Türkei zu untergraben, sagte Erdogan. „Es ist eindeutig, dass dieser Angriff keinen anderen Zweck hat, als Propaganda gegen unser Land zu schaffen.“ Er erwarte, dass die Weltgemeinschaft eine „entschlossene Haltung“ gegenüber Terrorgruppen einnehme.

Der türkische Ministerpräsident Binali Yildirim erklärte auf einer kurzfristig auf dem Flughafen einberäumten Pressekonferenz, dass der Anschlag einmal mehr zeige, dass der Terrorismus eine weltweite Bedrohung sei, sagte Yildirim. „Dieser Angriff, der auf unschuldige Menschen zielte, ist ein abscheulicher, geplanter Terrorakt.“

Viele Tote bei Anschlag in Istanbul

Istanbul kommt nicht zur Ruhe: Erneut ist die türkische Metropole am Dienstag von einem Terrorangriff erschüttert worden. Zahlreiche Rettungskräfte waren in der Nacht im Einsatz.
Istanbul kommt nicht zur Ruhe: Erneut ist die türkische Metropole am Dienstag von einem Terrorangriff erschüttert worden. Zahlreiche Rettungskräfte waren in der Nacht im Einsatz. © REUTERS | OSMAN ORSAL
In Istanbul sind bei einem Anschlag auf den Atatürk-Flughafen nach Angaben der türkischen Regierung 42 Menschen getötet und rund 239 verletzt worden.
In Istanbul sind bei einem Anschlag auf den Atatürk-Flughafen nach Angaben der türkischen Regierung 42 Menschen getötet und rund 239 verletzt worden. © REUTERS | OSMAN ORSAL
Nach offiziellen Angaben sind unter den Opfern zehn Ausländer sowie drei mit doppelter Staatsangehörigkeit. Deutsche sind nicht darunter.
Nach offiziellen Angaben sind unter den Opfern zehn Ausländer sowie drei mit doppelter Staatsangehörigkeit. Deutsche sind nicht darunter. © REUTERS | OSMAN ORSAL
Schwer bewaffnete Sicherheitskräfte sicherten den Flughafen nach dem Anschlag ab.
Schwer bewaffnete Sicherheitskräfte sicherten den Flughafen nach dem Anschlag ab. © dpa | Sedat Suna
Und auch ein Tag danach wird schwer bewaffnet patrouilliert.
Und auch ein Tag danach wird schwer bewaffnet patrouilliert. © dpa | Sedat Suna
Am Dienstagabend hatten drei Männer im Flughafen das Feuer eröffnet und sich nach Schusswechseln mit der Polizei in die Luft gesprengt. Es wird vermutet, ...
Am Dienstagabend hatten drei Männer im Flughafen das Feuer eröffnet und sich nach Schusswechseln mit der Polizei in die Luft gesprengt. Es wird vermutet, ... © REUTERS | OSMAN ORSAL
... dass die Extremistenmiliz Islamischer Staat hinter dem Anschlag steckt.
... dass die Extremistenmiliz Islamischer Staat hinter dem Anschlag steckt. © REUTERS | OSMAN ORSAL
Polizisten und Spurensicherer machten sich am Tatort an die Ermittlungen. Die Fensterscheiben der Abflughalle sind zerborsten.
Polizisten und Spurensicherer machten sich am Tatort an die Ermittlungen. Die Fensterscheiben der Abflughalle sind zerborsten. © dpa | Sedat Suna
Die Terroristen trafen den wichtigsten Verkehrsknotenpunkt des Landes.
Die Terroristen trafen den wichtigsten Verkehrsknotenpunkt des Landes. © dpa-infografik | dpa-infografik GmbH
Sicherheitskräfte blockierten und kontrollierten die Zufahrtsstraßen nach dem Anschlag.
Sicherheitskräfte blockierten und kontrollierten die Zufahrtsstraßen nach dem Anschlag. © REUTERS | OSMAN ORSAL
Schwerbewaffnete Polizisten patrouillierten auch auf den Straßen rund um den Airport.
Schwerbewaffnete Polizisten patrouillierten auch auf den Straßen rund um den Airport. © dpa | Sedat Suna
Neben den zahlreichen Krankenwagen waren auch viele Taxis damit beschäftigt, Verletzte in die nahen Krankenhäuser zu bringen.
Neben den zahlreichen Krankenwagen waren auch viele Taxis damit beschäftigt, Verletzte in die nahen Krankenhäuser zu bringen. © REUTERS | OSMAN ORSAL
Die Nachrichtenagentur DHA meldete kurz nach den Detonationen, der Ankunft- und Abflugbereich des größten Flughafens der Türkei seien vollständig gesperrt worden.
Die Nachrichtenagentur DHA meldete kurz nach den Detonationen, der Ankunft- und Abflugbereich des größten Flughafens der Türkei seien vollständig gesperrt worden. © REUTERS | OSMAN ORSAL
Die übrigen Fluggäste wurden evakuiert, der Flughafen wurde vollständig gesperrt.
Die übrigen Fluggäste wurden evakuiert, der Flughafen wurde vollständig gesperrt. © REUTERS | STRINGER
Es war der dritte schwere Anschlag seit Jahresbeginn im Zentrum von Istanbul.
Es war der dritte schwere Anschlag seit Jahresbeginn im Zentrum von Istanbul. © REUTERS | OSMAN ORSAL
Es gebe Hinweise, dass hinter dem Selbstmordattentat die radikal-islamische IS-Miliz stecke, sagte Ministerpräsident Binali Yildirim in der Nacht zu Mittwoch in Istanbul.
Es gebe Hinweise, dass hinter dem Selbstmordattentat die radikal-islamische IS-Miliz stecke, sagte Ministerpräsident Binali Yildirim in der Nacht zu Mittwoch in Istanbul. © Getty Images | Getty Images
Eine Reisende bricht nach dem Anschlag in Tränen aus.
Eine Reisende bricht nach dem Anschlag in Tränen aus. © Getty Images | Defne Karadeniz
Weil der Flughafen gesperrt wurde, mussten viele Fluggäste die Nacht vor dem Gebäude im Freien verbringen.
Weil der Flughafen gesperrt wurde, mussten viele Fluggäste die Nacht vor dem Gebäude im Freien verbringen. © REUTERS | OSMAN ORSAL
1/18

Angela Merkel will vereint gegen Terrorismus kämpfen

Bundeskanzlerin Angela Merkel reagierte erschüttert über „diese neuen und hinterhältigen Akte des Terrorismus“, wie sie am Rande des EU-Gipfels in Brüssel sagte. „Ich möchte dem ganzen türkischen Volk aber sagen, dass wir uns im Kampf gegen den Terrorismus vereint sehen und uns gegenseitig unterstützen werden.“ Außenminister Frank-Walter Steinmeier äußerte sich ebenfalls entsetzt über die Anschläge: „Noch sind die Hintergründe unklar, aber alles deutet darauf hin, dass Terroristen erneut in der türkischen Metropole zugeschlagen haben“, sagte Steinmeier am Dienstagabend in Berlin am Rande eines Fastenbrechens mit Christen, Juden und Muslimen.

Bundesinnenminister Thomas de Maizière(CDU) zeigte sich ebenfalls fassungslos über den Terror-Anschlag. „Der Terrorismus hat mal wieder sein hässliches Gesicht gezeigt und unschuldige Menschen in den Tod gerissen“, sagte er am Mittwoch in Berlin. „Ich bin tief erschüttert über den feigen und brutalen Anschlag am Flughafen von Istanbul.“ Er trauere mit den Angehörigen der Opfer und wünsche den Verletzten schnelle Genesung. „Wir werden unseren Kampf gegen den Terrorismus gemeinsam mit unseren Verbündeten mit voller Härte fortsetzen“, betonte er.

USA stehen fest an der Seite der Türkei

Die USA sicherten der Türkei nach dem Anschlag die Unterstützung zu. „Unser tiefstes Mitgefühl gilt den Familien und Angehörigen der Getöteten, und wir wünschen den Verletzten eine baldige Genesung“, sagte der Sprecher des Weißen Hauses, Josh Earnest. Die USA stünden fest an der Seite der Türkei. Man werde den Kampf gegen die terroristische Bedrohung fortsetzen.

Auch UN-Generalsekretär Ban Ki Moon verurteilte den Terroranschlag auf den Atatürk-Flughafen in Istanbul scharf. Den Angehörigen der Opfer, dem türkischen Volk und seiner Regierung sprach Ban in einer Mitteilung sein Beileid aus. Er hoffe, dass die Verantwortlichen hinter der Attacke identifiziert und zur Rechenschaft gezogen werden könnten, sagte Ban weiter. Er stehe fest hinter der Türkei und ihrem Prozess, die regionalen und internationalen Anstrengungen zur Bekämpfung von Terrorismus zu intensivieren.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Italiens Regierungschef Matteo Renzi hat sich mit der Türkei solidarisch erklärt. „Unser Herz teilt den Schmerz des türkischen Volks über die tragischen Nachrichten, die aus Istanbul kommen“, schrieb Regierungschef Matteo Renzi auf Twitter und fügte hinzu: „Gegen den Terrorismus, überall.“ Außenminister Paolo Gentiloni, in New York bei den Verhandlungen über einen Sitz Italiens im UN-Sicherheitsrat, twitterte: „Italien solidarisch mit der Türkei. Der Terrorismus wird nicht durchkommen.“ (bk/dpa/rtr)