Berlin. Längst nicht jeder Riester-Sparer schöpft auch alle Möglichkeiten aus. Die Linke findet: Die umstrittene Rentenform ist gescheitert.

Nur 5,9 Millionen Riester-Sparer bekommen die maximalen staatlichen Zulagen. Das geht aus einer Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Anfrage der Linken hervor. Insgesamt gibt es rund 16,5 Millionen Riester-Verträge.

Für die volle Zulage müssen Sparer jedes Jahr mindestens vier Prozent ihres Brutto-Einkommens in ihren Riester-Vertrag einzahlen. Nach den jüngsten Zahlen waren das 2012 und 2011 jeweils rund 5,9 Millionen, wobei die Zahl in dieser Zeit um fast 24.000 Menschen sank. Zuvor war die Zahl nahezu kontinuierlich angestiegen.

Linke: „Die Riester-Rente ist ein Desaster“

An diesem Donnerstag wird ein Linken-Antrag im Bundestag beraten, der darauf abzielt, die Riester-Rente in die gesetzliche Rentenversicherung zu überführen. Der Linken-Rentenexperte Matthias W. Birkwald sagte: „Die Riester-Rente ist nicht nur gescheitert, sie hat sich zu einem echten Desaster für die Bundesregierung entwickelt.“ Wer die Vorsorgelücke in der gesetzlichen Rentenversicherung durch die Rentenreformen der vergangenen Jahre schließen wolle, müsse jährlich vier Prozent des Bruttolohns in eine Riester-Rente einzahlen.

Von den 16,5 Millionen Riester-Verträgen würden nur 13,3 Millionen Verträge überhaupt bespart. Insgesamt dürfte das Riester-Potenzial bei rund 35 Millionen unmittelbar Förderberechtigten liegen, sagte Birkwald. (dpa)