Kairo. Die Syrien-Gespräche in Genf stocken erneut. Der Verhandlungsführer der syrischen Opposition, Mohammed Allusch, ist zurückgetreten.

Der Chefunterhändler der Regimegegner bei den Syrien-Gesprächen in Genf, Mohammed Allusch, ist aus Protest gegen die Erfolglosigkeit der Friedensbemühungen zurückgetreten. Allusch, Führungsmitglied der Rebellengruppe Dschaisch al-Islam, verurteilte am Sonntag über Twitter die Kompromisslosigkeit des syrischen Regimes und die fortgesetzten Angriffe gegen Zivilisten.

Bislang sei es nicht gelungen einen politischen Wandel in Syrien ohne Präsident Baschar al-Assad einzuläuten, teilte Allusch in einer Stellungnahme mit. Auch die Freilassung von Tausenden Häftlingen sei nicht gesichert. Er kritisierte auch die internationale Gemeinschaft, die ihre eigenen Entscheidungen nicht umsetze. Syriens Opposition hat dem Regime wiederholt fehlende Bereitschaft zu Friedensgesprächen vorgeworfen.

Neuer Termin für Friedensverhandlungen noch offen

Allusch ist Mitglied des Rats der syrischen Opposition und vertritt dort den politischen Arm der einflussreichen Rebellengruppe Dschaisch al-Islam.

Wann eine neue Runde der Friedensverhandlungen zwischen der syrischen Regierung und der Opposition in Genf stattfinden soll, ist bislang offen. Eine Konferenz zur Rettung des brüchigen Waffenstillstandes in Syrien in Wien wurde Mitte Mai ohne greifbare Ergebnisse beendet. Die neue Gewalt in Syrien war auch der Auslöser für den Auszug der syrischen Opposition aus den Gesprächen in Genf im April. (dpa/rtr)