Kiew/Berlin. In der Ostukraine wurden OSZE-Beobachter beschossen. Der Außenminister kritisierte den Angriff. Eigentlich gilt im Gebiet Waffenruhe.

Bei einer Patrouillenfahrt im Kriegsgebiet Ostukraine sind OSZE-Beobachter beschossen worden. Die Gruppe sei am Freitag im Gebiet Donezk mit Handfeuerwaffen angegriffen worden, kritisierte Ertugrul Apakan, Chef der Ukraine-Mission der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Niemand sei verletzt worden. Zudem sei eine Drohne in der Nähe der von prorussischen Separatisten kontrollierten Stadt Horlivka abgeschossen worden.

„Ich verurteile die Gewalt gegen Menschen und Ausrüstung, die helfen, objektive und unparteiische Informationen über die Lage in der Ukraine zu beschaffen“, teilte Apakan mit. Konkrete Beschuldigungen gegen die ukrainische Armee oder die Aufständischen machte er nicht.

„Derartige Angriffe auf die zivile, unbewaffnete Beobachtermission sind völlig inakzeptabel“, sagte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier. Deutschland hat dieses Jahr den OSZE-Vorsitz inne. „Ich fordere alle Seiten auf, sich an die getroffenen Vereinbarungen zu halten. Das beinhaltet, die Sicherheit der Beobachter und ihren freien und uneingeschränkten Zugang im gesamten Konfliktgebiet in vollem Umfang zu gewährleisten“, sagte Steinmeier. Eigentlich gilt im Donbass eine Waffenruhe, die aber seit Monaten brüchig ist. (dpa)