Damaskus. Mindestens 65 Leichen seien in der Stadt Palmyra gefunden worden, melden Menschenrechtsbeobachter. Es ist nicht das erste Massengrab.

Regierungskräfte haben in der zentralsyrischen Stadt Palmyra erneut ein Massengrab mit Opfern der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gefunden. In der Nähe des Militärflughafens seien mindestens 65 Leichen von Soldaten und verbündeten Kämpfern entdeckt worden, meldete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Donnerstag. Die Männer seien vom IS getötet worden.

Die Extremisten hatten die historische Oasenstadt und Unesco-Welterbestätte im Mai 2015 eingenommen. Sie zerstörten in Palmyra zahlreiche der einzigartigen Kulturgüter aus den ersten Jahrhunderten nach Christus. Ende März konnten syrische Regimeanhänger die Stadt mit russischer Luftunterstützung zurückerobern.

Leichen mit Folterspuren

Während der Besatzung töteten die Extremisten nach Angaben der Menschenrechtsbeobachter mindestens 280 Menschen. Unter den Ermordeten war auch der Archäologe Khaled Asaad, der die Erforschung und Erhaltung Palmyras mehr als 40 Jahre lang geleitet hatte.

Bereits kurz nach Einnahme der Stadt hatte Syriens Armee in Palmyra ein Massengrab mit 40 Leichen entdeckt, darunter viele Frauen und Kinder, wie die staatliche Nachrichtenagentur Sana meldete. Einige seien enthauptet worden, andere hätten Folterspuren aufgewiesen. (dpa)