Münster. Eine Studie zeigt, was syrische Flüchtlinge über Deutschland denken. Das Vertrauen in den Staat ist groß. Aber es gibt auch Ängste.

Die Hälfte der bereits länger in Deutschland lebenden Syrer ist für eine Obergrenze in der Flüchtlingsfrage. Das ist das Ergebnis einer Studie der Uni Münster, für die das Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid rund 500 Syrer in der Bundesrepublik befragt hat. Trotz dieser Einschränkung überwiegt nach Einschätzung des Studienleiters Detlef Pollack unter den Migranten insgesamt Offenheit und Solidarität gegenüber den Neuankommenden aus Syrien.

„Dabei ist es erstaunlich, wie groß das Vertrauen in die Fähigkeit Deutschlands ist, mit den Problemen der Flüchtlingspolitik fertig zu werden“, sagt Religionssoziologe Pollack vom Exzellenzcluster „Religion und Politik“. Nur ein Drittel befürchtet, dass sich die eigene Situation nun verschlechtern werde.

Mehrheit will nach Kriegsende zurück

71 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass die meisten geflüchteten Syrer nach Kriegsende zurückkehren wollen. 46 Prozent fragen sich, ob unter den Ankommenden auch viele Terroristen seien. „Diese Sorgen teilen die Befragten mit vielen Menschen in der Mehrheitsgesellschaft“, heißt es in der Studie zum Thema Integration.

Mehr als zwei Drittel der Befragten sind sich sicher, dass Deutschland es schafft, die Probleme bei der Aufnahme der vielen Flüchtlinge zu bewältigen. Aber: Ebenso viele sind der Meinung, dass dies nur gelingen kann, wenn sich in Staat und Gesellschaft noch viel ändert.

Die Interviewten leben im Schnitt seit 20 Jahren in Deutschland, mindestens aber ein Jahr. 20 Prozent wurden in Deutschland geboren, die Hälfte besitzt die deutsche Staatsbürgerschaft, ein Drittel die syrische, 11 Prozent haben einen deutschen und einen syrischen Pass. (dpa)