Berlin. Wolfgang Bosbach sieht bei der EU und ihrer Idee vom einheitlichen Asylverfahren eine „Diskrepanz zwischen Rhetorik und Realität“.

Der CDU-Innenpolitiker Wolfgang Bosbach räumt dem Vorstoß der EU-Kommission für ein einheitliches Asylrecht keine großen Chancen ein. „Wir haben eine riesige Diskrepanz zwischen europäischer Rhetorik und Realität“, sagte Bosbach unserer Redaktion.

Auch habe er nicht den Eindruck, dass sich die 28 EU-Mitglieder zu einem Verteilungsschlüssel verpflichten lassen würden. „Völlig offen“ sei ferner, wo die Verfahren einer Asylagentur durchgeführt werden sollten, an den EU-Außengrenzen oder in den Mitgliedstaaten. Zudem fragte Bosbach, wie die EU sicherstellen will, „dass es bei einer zwangsweisen Zuführung in ein bestimmtes Land nicht zu Wanderungsbewegungen kommt? Wie will die EU verhindern, dass Asylbewerber, die gegen ihren Willen nach Bulgarien, Rumänien oder Lettland geschickt werden, nicht nach Deutschland oder Schweden weiter wandern?“ (FMG)