Brüssel. Krawalle in Molenbeek, ungenehmigte Kundgebungen in Brüssel – die Terroranschläge führen zu starken Spannungen in Belgiens Hauptstadt.

In der Brüsseler Problem-Gemeinde Molenbeek ist es am Samstag zu Krawallen gekommen. Etwa 400 Menschen versammelten sich in der Nähe des Bezirksrathauses, berichteten belgische Medien. Als sich eine Gruppe von etwa 100 Menschen in Richtung der Brüsseler Innenstadt auf den Weg machte, wurde sie von der Polizei abgedrängt. Es flogen Steine und Müllbehälter auf die Sicherheitskräfte, berichtete der Radiosender RTBF.

Auch in der Brüsseler Innenstadt wurden mehrere Personen vorläufig festgenommen, die an einer Kundgebung auf dem zentralen Börsenplatz teilnehmen wollten. Unter ihnen war der Präsident der belgischen Menschenrechtsliga, Alexis Deswaef, wie die Nachrichtenagentur Belga am Samstag berichtete. Der Platz an der historischen Börse, wo Menschen der Opfer der Brüsseler Terroranschläge vom 22. März gedenken, wurde zeitweilig von der Polizei abgeriegelt.

Insgesamt seien in Molenbeek und auf dem zentralen Börsenplatz etwa 100 Personen vorläufig festgenommen worden, berichteten belgische Medien. Die Terroranschläge vom 22. März mit 32 Toten führen zu erheblichen Spannungen in der belgischen Hauptstadt. Rechtsextreme hatten zunächst zu einer Demonstration in Molenbeek aufgerufen, wo viele Einwanderer leben. Die Demonstration wurde aber von der Region Brüssel verboten. Am Börsenplatz in der Innenstadt hatten sich linke Gruppen versammelt. (dpa)