Paris. Überraschende Nachricht aus Frankreich: Der profilierte Außenminister Laurent Fabius hat am Mittwochmittag seinen Rücktritt verkündet.

Der französische Außenminister Laurent Fabius hat seinen Rücktritt angekündigt. Das gab der sozialistische Politiker am Mittwoch in Paris bekannt. Der 69-Jährige wechselt von seinem Regierungsposten in den Verfassungsrat des Landes. Präsident Francois Hollande kündigte in Paris an, Fabius zum Präsidenten des obersten Entscheidungsgremiums für Verfassungsfragen ernennen zu wollen.

Nach dem Ausscheiden von Fabius wird es wahrscheinlich eine größere Kabinettsumbildung geben, die noch in dieser Woche bekanntgegeben werden könnte. Hollande war in Umfragen lange der unbeliebteste Präsident der französischen Geschichte und konnte nach den Anschlägen von Paris im November nur kurz in der Wählergunst zulegen. Beobachter erwarten nicht, dass die Kabinettsumbildung die Popularitätswerte nachhaltig verbessern wird.

Gerüchte um Umbildung des Kabinetts

Nach Spekulationen französischer Medien könnte die bisherige Umweltministerin Ségolène Royal neue Außenministerin werden. Die frühere Lebensgefährtin von Hollande ist auch Mutter der vier gemeinsamen Kinder. Seitdem Premierminister Manuel Valls Anfang der Woche eine für Freitag geplante Reise nach Stuttgart aus Termingründen abgesagt hatte, brodelt die Gerüchteküche über eine mögliche größere Kabinettsumbildung.

Laurent Fabius war früher Premierminister und ist seit Hollandes Amtsantritt 2012 französischer Außenminister. Zuletzt wurde ihm seine Arbeit als Präsident der UN-Klimakonferenz COP21 in Paris als Erfolg angerechnet. Ein Auftritt in Deutschland steht Fabius als Außenminister noch bevor. Gemeinsam mit UN-Klimachefin Christiana Figueres erhält er am Samstag den Ewald-Kleist-Preis der Münchner Sicherheitskonferenz. Mit der Auszeichnung würden die Verdienste um den neuen Weltklimavertrag geehrt, teilten die Organisatoren in München mit. (rtr/ JS)