Berlin. Der IS hatte am Wochenende in Syrien 400 Geiseln genommen. Ein Großteil soll nun wieder frei sein – vor allem Frauen und Kinder.

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat offenbar 270 der 400 am Wochenende genommenen Geiseln wieder freigelassen. Die meisten von ihnen sollen Frauen und Kinder sein. Das teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Dienstag mit. Die Freigelassenen blieben demnach aber in Dörfern im IS-Machtbereich. Männliche Gefangene im Alter von 14 bis 55 Jahren habe die Miliz für weitere Verhöre in ihrer Gewalt behalten.

Der IS hatte am Wochenende bei Kämpfen in Ostsyrien mindestens 400 Zivilisten als Geiseln genommen. 85 Zivilisten seien bei den Angriffen des IS in von Regierungstruppen gehaltenen Bezirken der Stadt Deir al-Sor hingerichtet worden. Zudem seien bei Gefechten in der Enklave am Samstag mindestens 50 Kämpfer des Regimes und auch 42 IS-Kämpfer gestorben.

Die syrische Staatsagentur Sana berichtete sogar von mehr als 300 getöteten Zivilisten. Dair as-Saur und die gleichnamige syrische Provinz stehen mit Ausnahme einiger Gebiete unter Kontrolle des Islamischen Staates. Die Belagerung der Stadt am Euphrat begann vor etwa einem Jahr. (jha/dpa)