New York. Zuletzt veröffentlichte die „New York Times“ 1920 einen Leitartikel auf Seite eins. Nun fordert sie die Verschärfung der Waffengesetze.

Eine historische Ausgabe: In ihrem ersten Leitartikel auf der Titelseite seit fast 100 Jahren fordert die „New York Times" nach dem Massaker von San Bernardino eine Verschärfung der US-Waffengesetze. Die Schusswaffen-Epidemie in Amerika müsse beendet werden, heißt es in dem am Samstag veröffentlichten Meinungsbeitrag.

Es sei eine „nationale Schande", dass Zivilisten legal Waffen kaufen dürften, die dazu gemacht seien, „Menschen mit brutaler Geschwindigkeit und Effizienz umzubringen". Es müsse verboten werden, dass Zivilisten bestimmte Waffen, wie etwa die Sturmgewehre, die in Kalifornien zum Einsatz gekommen seien, erwerben könnten.

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Ein Ehepaar hatte am Mittwoch schwer bewaffnet auf einem Fest von Kollegen des Mannes in einer Sozialeinrichtung im kalifornischen San Bernardino 14 Menschen getötet. Bei einem Schusswechsel mit der Polizei kamen die beiden Täter ums Leben. Das FBI geht mittlerweile von einem Terrorakt aus. Die radikal-islamische IS-Miliz bezeichnete das Ehepaar als Anhänger der Organisation, die in Syrien und im Irak große Landesteile kontrolliert und sich auch zu den Anschlägen von Paris bekannt hat.

Zuletzt 1920 einen Leitartikel auf Seite eins

Die „New York Times" kritisierte, dass gewählte Politiker für die Opfer von Waffengewalt beteten, nur um anschließend die „einfachsten Einschränkungen für Massentötungswaffen" abzulehnen. So hätten sie auch nach dem Vorfall in San Bernardino umgehend ablenkend auf Terrorismus verwiesen. Dabei müsse klar sein: „Diese Amokläufe sind alle, auf ihre eigene Weise, Akte des Terrors."

Zuletzt hatte die „New York Times" 1920 auf Seite eins einen Leitartikel veröffentlicht. Damals äußerte sie sich bestürzt über die Nominierung von Warren G. Harding zum Präsidentschaftskandidaten der Republikaner. Harding gewann noch im selben Jahr die Wahl. (rtr)