Terroralarm

Höchste Warnstufe für Brüssel wird verlängert

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 Leere Einkaufsstraßen in Brüssel

Leere Einkaufsstraßen in Brüssel

Foto: Olivier Hoslet/dpa

Die Warnstufe 4 gilt seit Sonnabend. Sprengstoffgürtel in Pariser Vorort entdeckt. USA geben weltweite Reisewarnung heraus.

Brüssel.  In der belgischen Hauptstadt Brüssel bleibt die höchste Terror-Warnstufe für die gesamte Woche bestehen. Die unmittelbare Gefahr eines Anschlags wie in Paris habe sich nicht verringert, sagte Ministerpräsident Charles Michel am Montagabend nach einer vierstündigen Sitzung des Sicherheitsrats. Ab Mittwoch sollten jedoch die Schulen wieder öffnen und die Metro wieder ihren Betrieb aufnehmen. Unter dem Verdacht, an den Anschlägen in Paris beteiligt gewesen zu sein, inhaftierten die Behörden einen vierten Mann. In einem Pariser Vorort wurde Ermittlerkreisen zufolge in einem Mülleimer möglicherweise ein Sprengstoffgürtel gefunden.

"Die Bedrohung ist die gleiche wie gestern", sagte Michel. Auch die potenziellen Ziele seien dieselben: "Einkaufszentren, Einkaufsstraßen und der öffentliche Verkehr." Allerdings solle stufenweise zur Normalität zurückgekehrt werden. Insbesondere Hotels, Restaurants und Touristengeschäfte haben sich besorgt über zurückgehende Umsätze geäußert. Am Montag kommender Woche solle die Höhe der Warnstufe überprüft werden, sagte Michel.

Abendblatt.de hält Sie über die aktuellen Ereignisse auf dem Laufenden:

10:15 Uhr: Frankreich verstärkt nach den Anschlägen von Paris die Zugangskontrollen zu Hochgeschwindigkeitszügen. An den Bahnhöfen in Paris und Lille sollen an Thalys-Gleisen bis zum 20. Dezember Sicherheitsschleusen eingerichtet werden. Zudem wird geprüft, im internationalen Bahnreiseverkehr personengebundene Tickets einzuführen. An allen Bahnhöfen mit internationalen Verbindungen sollten die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt werden, kündigte die für Verkehr zuständige Ministerin Ségolène Royal am Dienstag an.

09:15 Uhr: Die Foo Fighters haben ein kostenloses Album veröffentlicht und den Opfern der Terrorserie von Paris gewidmet. Die US-Rockband stellte die „Saint Cecilia EP“ mit fünf Liedern am Montag um Downloaden und Streamen bereit. Frontmann Dave Grohl (46) schrieb, die Kompilation sei bereits im Oktober zur „Feier des Lebens und der Musik“ erdacht worden. Der Terror habe das Projekt aber verändert: „Jetzt gibt es die neue, hoffnungsvolle Absicht, dass diese Songs vielleicht ein bisschen Licht in diese manchmal dunkle Welt bringen können, wenn auch nur ein wenig.“ Als Reaktion auf die Anschläge hatte die Band bereits ihre Europa-Tour abgebrochen.

06:45 Uhr: Wegen einer gestiegenen Terrorgefahr hat die US-Regierung eine weltweite Reisewarnung herausgegeben. Es lägen Informationen vor, nach denen Extremistengruppen wie der Islamische Staat, Al-Kaida oder Boko Haram weiter Anschläge planten, teilte das Außenministerium am Montagabend in Washington mit. Zudem verwies das Ressort von John Kerry auf IS-Kämpfer, die aus dem Irak oder Syrien in ihre Heimatländer zurückkehren. Das Ministerium riet Amerikanern, in der Öffentlichkeit und besonders in Verkehrsmitteln wachsam zu sein. Größere Menschenansammlungen sollten vermieden werden. Die Reisewarnung gilt für zwei Monate.

06:40 Uhr: Zehn Tage nach den Terroranschlägen ist in einem Vorort von Paris ein weggeworfener Sprengstoffgürtel entdeckt worden. Wie die Staatsanwaltschaft am Montagabend der Deutschen Presse-Agentur bestätigte, lag der Gürtel in einem Mülleimer der Gemeinde Montrouge. Dort in der Nähe - in Châtillon - war am Abend der Anschläge von Paris das Mobiltelefon des international gesuchten Terrorverdächtigen Salah Abdeslam geortet worden. Er ist der Bruder eines der Selbstmordattentäter von Paris.

Nach Informationen des französischen Nachrichtensenders BFMTV ähnelt der jetzt gefundene Sprengstoffgürtel denjenigen, mit denen sich am 13. November in Paris sechs Attentäter in die Luft gesprengt hatten. Der Gürtel habe neben Sprengstoff auch Metallteile enthalten.

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( dpa/HA/rtr )

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