Lusaka/Bamako. Steinmeier will Frankreich entlasten. Deshalb ist er auch nach dem Anschlag in Mali bereit, das Bundeswehr-Engagement auszuweiten.

Deutschland ist auch nach dem islamistischen Terrorangriff auf ein Luxushotel in Mali zu einer Ausweitung seines Bundeswehr-Engagements in dem westafrikanischen Land bereit. Dies kündigte Außenminister Frank-Walter Steinmeier am Freitagabend an. „Wir schauen gemeinsam mit unseren Partnern, wie und wo das am wirkungsvollsten geschehen kann“, sagte Steinmeier bei einem Besuch in Sambias Hauptstadt Lusaka.

Die Geiselnahme in dem Hotel „Radisson Blu“ wurde am Abend durch Sicherheitskräfte beendet. Mindestens 20 Menschen – darunter auch zwei Attentäter – kamen ums Leben, wie aus Kreisen der UN-Blauhelmmission in Mali (Minusma) verlautete.

Offenbar keine Deutschen unter den Todesopfern

Steinmeier sagte: „Nach allem, was wir wissen, sind unter den Toten keine Deutschen.“ Nach seinen Angaben hielten sich zu Beginn der Geiselnahme insgesamt vier Bundesbürger in dem Hotel auf. Alle vier hätten das Gebäude unversehrt verlassen können. Zunächst war nur von zwei deutschen Hotelgästen die Rede gewesen.

Steinmeier sagte weiter: „Der terroristische Angriff macht noch einmal allen bewusst, dass bis zu einer Stabilisierung Malis noch ein längerer Weg zu gehen ist.“ Der islamistische Terror in der Region sei noch nicht besiegt. Mali sei weiterhin auf Hilfe durch die internationale Gemeinschaft angewiesen. Deutschland sei bereit, sein Engagement an der Seite Frankreichs auszuweiten.

Schon Donnerstag hatte Steinmeier bei seinem Besuch in Sambias Nachbarland Mosambik angekündigt, das Bundeswehr-Engagement in Mali im Rahmen der UN-Mission Minusma zur Entlastung Frankreichs ausweiten zu wollen. (jkali/dpa)