Paris. Ziel der erneuten Bombardements waren ein Kommandozentrum des IS. Frankreich hat zudem einen Flugzeugträger in die Region entsandt.

Vier Tage nach den tödlichen Terrorangriffen von Paris hat die französische Luftwaffe erneut die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien angegriffen. Die Bombardements richteten sich gegen die IS-Hochburg Al-Rakka, wie die Nachrichtenagentur AFP am Dienstagmorgen unter Berufung auf die französischen Streitkräfte verkündete. Ziele seien ein Kommandozentrum und ein Ausbildungszentrum gewesen. Die Extremisten-Miliz IS, die in Syrien und im Irak einen eigenen Staat proklamiert hat, hatte sich zu den Anschlägen vom Wochenende mit mindestens 132 Toten bekannt.

Bereits am Sonntagabend hatten französische Flugzeuge Al-Rakka bombardiert. Es waren die bislang schwersten Attacken gegen IS-Stellungen in Syrien. Frankreichs Luftwaffe fliegt bereits seit September 2014 als Teil einer US-geführten Koalition Angriffe gegen IS-Stellungen im Irak.

Frankreich entsendet Flugzeugträger „Charles De Gaulle“

Präsident François Hollande kündigte vor dem Kongress zudem die Entsendung des Flugzeugträgers „Charles De Gaulle“ in die Region an – damit verdreifacht sich die Schlagkraft. Nach den schwersten Anschlägen in Frankreich seit dem Zweiten Weltkrieg hatte Hollande einen erbitterten Kampf gegen den IS angekündigt. „Wir müssen erbarmungslos sein“, hatte der Präsident am Montag bei einer gemeinsamen Sitzung beider Parlamentskammern im Schloss Versailles gesagt. „Frankreich ist im Krieg.“ Für den Kampf gegen die Extremisten will er den Ausnahmezustand um drei Monate verlängern und die Verfassung ändern.

Frankreich will im Kampf gegen den Terrorismus auch die europäischen Partner in die Pflicht nehmen. Dazu soll Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian an diesem Dienstag offiziell die Unterstützung der anderen EU-Staaten anfordern. Diplomaten bestätigten am Montagabend in Brüssel, dass ein entsprechendes Hilfsgesuch beim Treffen der EU-Verteidigungsminister präsentiert werden soll. In Paris empfängt Präsident François Hollande zugleich US-Außenminister John Kerry. (dpa/rtr)