Gretschanaja Balka. Beim Einsatz in Syrien ist ein russischer Soldat gestorben. Nach Militär-Angaben nahm er sich das Leben – doch seine Eltern zweifeln.

Vier Wochen nach Beginn des russischen Militäreinsatzes in Syrien haben die Streitkräfte nach Angaben von Familienangehörigen erstmals den Tod eines Soldaten bestätigt. Ihnen sei mitgeteilt worden, dass sich ihr Sohn das Leben genommen habe, sagten die Eltern von Wadim Kostenko am Dienstag. Sie zweifeln aber an der offiziellen Version, wonach sich der 19-Jährige aus Liebeskummer erhängte. „Diese Version glaube ich niemals“, sagte seine Mutter Swetlana im südrussischen Gretschanaja Balka. Noch am Samstag sei er am Telefon fröhlich gewesen und habe gelacht.

Russische Regierung gab keine Stellungnahme ab

Die Regierung in Moskau gab zunächst keine Stellungnahme ab. Kostenko war in Russland auf dem Luftwaffenstützpunkt Primorsko-Achtarsk stationiert. Dort sagte ein Offizier auf die Frage, ob es stimme, dass ein Soldat seines Fliegerhorstes ums Leben gekommen sei: "Ja, davon habe ich gehört." Einzelheiten nannte er nicht.

Die russische Luftwaffe fliegt seit dem 30. September Angriffe in Syrien, um Staatschef Baschar al-Assad im Kampf gegen die Aufständischen zu unterstützen. Bereits in der vergangenen Woche war aus syrischen Militärkreisen verlautet, dass drei Russen durch eine Granate getötet worden seien. Die russischen Behörden dementierten aber, dass Militärangehörige ums Leben kamen.