SPD, Grüne und Linke waren mit den Auskünften von Katherina Reiche unzufrieden. Kuriose Fragestunde zur Atomkraft im Bundestag.

Berlin. Die Opposition hat die Bundesregierung düpiert und Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) in den Bundestag zitiert. SPD, Grüne und Linke warfen der Parlamentarischen Umweltstaatssekretärin Katherina Reiche (CDU) in der Regierungsbefragung unzureichende Antworten auf Fragen nach dem Umgang mit stillgelegten Atomkraftwerken vor und ließen Röttgen herbeiholen.

Unter anderem konnte Reiche nicht konkret sagen, wie lange die Abklingbecken mit Brennelementen bei stillgelegten Meilern in Betrieb bleiben sollen. Sie betonte, die Anlagen würden so lange in Betrieb bleiben, wie es sicherheitstechnisch erforderlich sei. Daraufhin forderte Linke-Fraktionsgeschäftsführerin Dagmar Enkelmann, Röttgen in den Bundestag zu rufen, da Reiche nicht in der Lage sei, die Fragen angemessen zu beantworten.

Da die Opposition zu diesem Zeitpunkt im spärlich gefüllten Plenum in der Mehrheit war, konnten Union und FDP den Antrag nicht ablehnen. Röttgen befand sich zu dem Zeitpunkt aber erst im Anflug auf Berlin, sodass sein Auftritt und die Beantwortung offen gebliebener Fragen nach Angaben von Bundestagsvizepräsident Eduard Oswald (CSU) im Laufe des Tages nachgeholt werden sollte. Reiche bezeichnete die Reaktion der Opposition als überzogen. (dpa)