Die SPD-Generalsekretärin fordert außerdem Frauenquote von „mindestens 40 Prozent“. Quote habe ihr „sicher auch geholfen“

Hamburg. SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles hat gefordert, in Deutschland einen politikfreien Tag einzuführen. „Die Parteien sollten sich darauf verständigen, dass an einem festgelegten Wochentag – idealerweise am Sonntag – in der Regel alles ruht, was mit Politik zu tun hat“, sagte Nahles. So könnten die Politiker mehr Zeit mit ihren Familien verbringen und Kraft sammeln für ihre Arbeit. Die Generalsekretärin verwies dabei auf Schweden. Dort achte selbst die Regierung auf familienfreundliche Terminplanung, „und das Land steht auch nicht vor dem Untergang“.

Nahles ist im Januar erstmals Mutter geworden. Seither sei sie konzentrierter und entdecke Zeitreserven, sagte sie. „Da fliegt dann schon mal das eine oder andere offizielle Essen aus meinem Terminkalender.“

Nahles warb zugleich für eine Frauenquote in Führungspositionen. „Auf Freiwilligkeit kann Gleichberechtigung nicht erfolgreich aufgebaut werden, dafür sind die männlichen Netzwerke zu engmaschig“, sagte sie. „Wir haben in den Vorständen der börsennotierten Unternehmen gerade mal 3,1 Prozent Frauen. Daher bin ich für eine gesetzliche Quote von mindestens 40 Prozent.“

Auf die Frage, ob sie selbst eine Quotenfrau sei, sagte Nahles: „Ich bin als Generalsekretärin nicht quotiert. Aber mir hat die Quote in der SPD als junge Frau sicher auch geholfen.“ (abendblatt)