Ihr Ziel war angeblich ein amerikanischer Stützpunkt. Die radikalislamischen Taliban entführten außerdem 40 Bewerber für die afghanische Polizei.

Kabul. Ein Selbstmordkommando der Taliban hat im Südosten Afghanistans eine Baufirma überfallen und mindestens 20 Menschen mit in den Tod gerissen. Wie das Innenministerium in Kabul mitteilte, schossen sich die drei Angreifer in der Nacht zunächst den Weg auf das Betriebsgelände in der Provinz Paktika frei. Dort sprengten sie ihren mit einer Bombe beladenen Lastwagen in die Luft. Mindestens 50 weitere Menschen wurden verletzt. Bei den Opfern handelt es sich den Angaben zufolge um Arbeiter und Wachpersonal. Die radikal-islamischen Taliban bekannten sich zu der Tat. Offenbar war ihr eigentliches Ziel ein US-Stützpunkt.

Die Taliban haben im Osten Afghanistans mindestens 40 Menschen entführt, die sich nach Behördenangaben zuvor bei der lokalen Polizei beworben hatten. Die Dorfbewohner aus der Provinz Kunar seien in die Nachbarprovinz Nuristan gekommen, weil sie auf einen Job bei der lokalen Polizei hofften, sagte der Polizeichef von Nuristan, Schamsul Rahman Sahid Nuristani. Die etwa 40 Männer seien aber nicht genommen worden und wieder in ihre Dörfer aufgebrochen. „Die Entführten gehörten nicht der Polizei an“, betonte der Polizeichef. Er wies damit Angaben der Taliban zurück. Diese hatten zuvor erklärt, sie hätten in Kunar 50 Polizisten in ihre Gewalt gebracht. (dpa/AFP)