Der CSU-Chef Horst Seehofer versicherte auf dem politischen Aschermittwoch, er wolle alles für eine Rückkehr Guttenbergs tun.

Passau. CSU-Chef Horst Seehofer will „alles dafür tun“, dass der zurückgetretene Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg rasch wieder politisch aktiv wird. An den abwesenden Guttenberg gewandt sagte Seehofer beim Politischen Aschermittwoch in Passau: „Ich rufe Dir im Namen aller Schwarzen zu: Du bist einer von uns, Du bleibst einer von uns, und wir wollen, dass Du wieder zurückkehrst in die deutsche Politik. Von langanhaltendem Applaus begleitet, sagte Seehofer weiter: „Karl-Theodor hat an seinem politischen Talent und seiner Leistung für das Vaterland nichts dadurch verloren, dass er die Stärke hatte, zu seinen Fehlern zu stehen. In einer Demokratie hat eine solche Haltung Respekt verdient.“ Der Ex-Minister hatte wegen Plagiatsvorwürfen an seiner Doktorarbeit sein Amt niedergelegt.

Seehofer hat bei der Aschermittwochs-Kundgebung seiner Partei auch den Koalitionspartner FDP nicht von Spott verschont. Seehofer sagte in seiner Rede: „Das eigentliche Problem bei den Liberalen besteht darin, dass sie sich bereits benachteiligt fühlen, wenn sie nicht bevorzugt werden.“ Deshalb habe er den Streit mit der FDP „harmonisch gestaltet“. Seehofer verwies darauf, dass der FDP-Vorsitzende Guido Westerwelle erneut zu einer Aschermittwochs-Veranstaltung seiner Partei nach Niederbayern gekommen war. Der CSU-Chef fügte mit Blick auf frühere Warnungen der FDP in Richtung Union hinzu, er habe im vergangenen Jahr gesagt, dass aus Westerwelle „kein Tsunami“ werde. So sei es auch gekommen. Seehofer versicherte jedoch, er sei gerne bereit, den FDP-Chef auf Dauer in Bayern „aufzunehmen“. Er habe Westerwelle mit einer Internet-Durchsuchung überprüft. Seehofer betonte: „Er ist Vorsitzender der Liberalen in Deutschland – aber sonst liegen keine negativen Informationen vor.“ Deutlich schärfere Attacken richtete Seehofer an die Adresse der Grünen. Bei dieser Partei gebe es immer eine „Flucht aus der Verantwortung“, wenn es darauf ankomme. Deshalb seien die Grünen „politikunfähig“. Über die Linkspartei sagte Seehofer: „Diese Stasi-Kommunisten haben in Deutschland genug Elend angerichtet.“