Doch er bleibt Deutschlands beliebtester Politiker vor Angela Merkel. Eine Mehrheit der Bürger findet den Afghanistan-Einsatz nicht richtig.

Mainz. Sein Krisenmanagement um die Vorkommnisse auf der „Gorch Fock“ und bei der Bundeswehr in Afghanistan kommt offenbar an. Doch in den Umfragen büßt Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg an Popularität bei den Deutschen ein. Nach dem neuen ZDF-Politbarometer sind zwei Drittel der Befragten (65 Prozent) der Meinung, er mache bei der Klärung dieser Vorfälle seine Sache eher gut . 24 Prozent bescheinigen ihm dagegen im Umgang mit diesen Krisen eher schlechte Arbeit.

Zwar erhält Guttenberg auch weiterhin auf der Liste der zehn wichtigsten Politikerinnen und Politiker die beste Bewertung. Er kommt nach Sympathie und Leistung auf der Skala von +5 bis -5 auf einen Wert von 1,9. Im Vergleich zu Anfang Januar (2,5) hat er sich damit aber deutlich verschlechtert. Auf Platz zwei der Beliebtheit liegt Bundeskanzlerin Angela Merkel mit 1,3 (unverändert). Sie hat mit dem SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier – jetzt 0,9, im ersten ZDF-Politbarometer in Januar 1,3 – die Plätze getauscht. Dahinter rangieren Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) mit 0,8 und Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) mit 0,6. Im Negativbereich der Skala liegen wieder Gregor Gysi (Linke) mit minus 0,8 und FDP-Chef Guido Westerwelle mit minus 1,6.

Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, könnte die CDU/CSU erneut zulegen , während die SPD an Zustimmung einbüßte: In der Politbarometer-Projektion, die längerfristige Überzeugungen und Bindungen an die Parteien sowie koalitionstaktische Überlegungen berücksichtigt, käme die CDU/CSU auf 36 Prozent (plus 1), die SPD auf

27 Prozent (minus 2), die FDP auf 5 Prozent (unverändert), die Linke auf 8 Prozent (unverändert) und die Grünen auf 19 Prozent (plus 1). Die sonstigen Parteien zusammen lägen bei 5 Prozent (unverändert). Somit hätten weder Schwarz-Gelb noch Rot-Grün zurzeit eine Regierungsmehrheit.

Das militärische Engagement Deutschlands in Afghanistan finden nur 37 Prozent richtig und 59 Prozent nicht richtig. Im Jahresvergleich ist die Zustimmung weiter zurückgegangen. Die Umfragen zum Politbarometer wurden von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt.