Nasrin Sotudeh soll die nationale Sicherheit gefährdet haben. Sie vertrat Regimegegner im Iran. Nobelpreisträgerin Schirin Ebadi protestierte.

Teheran. Im Iran ist die bekannte Menschenrechtsanwältin Nasrin Sotudeh zu elf Jahren Haft verurteilt worden. Die Richter hätten dem Verteidiger seiner Frau am Sonntag mitgeteilt, dass gegen Sotudeh elf Jahre Haft sowie ein 20-jähriges Berufs- und Ausreiseverbot verhängt worden seien, sagte Sotudehs Ehemann, Resa Chandan, der Nachrichtenagentur AFP.

Der 45-Jährigen waren seinen Angaben zufolge „Angriffe auf die nationale Sicherheit“, „Propaganda gegen die Staatsführung“ und Mitgliedschaft im Zentrum der Verfechter der Menschenrechte, einer Menschenrechtsgruppe der Friedensnobelpreisträgerin Schirin Ebadi, zur Last gelegt worden. Sie sei in diesen Punkten schuldig gesprochen worden, sagte ihr Mann.

Sotudeh war Anfang September festgenommen worden. Die Anwältin vertrat minderjährige Straftäter in Todeszellen und Oppositionelle, die im Zusammenhang mit den Protesten gegen die Wiederwahl von Präsident Mahmud Ahmadinedschad im Juni 2009 festgenommen wurden. Nach den Massendemonstrationen wurden zahlreiche Journalisten, Menschenrechtsvertreter, Anwälte und politische Gegner der Regierung zu Haftstrafen verurteilt. Gegen Hunderte Demonstranten verhängten Gerichte lange Gefängnisstrafen. Einige wurden auch zum Tode verurteilt.