Der Neujahrsempfang des Abendblatts ist nachhaltig wie nie - rund 1000 werden im “Wald der Visionen“ erwartet.

Hamburg. Das Abendblatt präsentiert seine grünen Seiten heute auf besonders sehenswerte Art: Der 23. Neujahrsempfang steht in Harmonie zur aktuellen Rolle Hamburgs als Europas Umwelthauptstadt 2011. Dieses Thema zieht sich wie ein grüner Faden durch die Veranstaltung, zu der in Messehalle A2 mehr als 900 Ehrengäste aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens erwartet werden. Per Live-Übertragung im Internet kann jeder dabei sein.

"So nachhaltig wie diesmal war unser Neujahrsempfang noch nie", sagte Marketingleiterin Vivian Hecker nach der Generalprobe gestern Nachmittag. Es passt ins Bild, dass der "Wald der Visionen" in der 3700 Quadratmeter großen Halle aus 30 echten Bäumen besteht. Diese Waldkiefern, die größte ist mehr als neun Meter hoch, werden allesamt mit Wurzelballen geliefert - ausgeliehen von der Baumschule von Ehren in Hamburg.

Der "Wald der Visionen" soll als anregende Kulisse für Diskussionen über die Umwelt insgesamt und speziell über Hamburgs Rolle als Umwelthauptstadt 2011 dienen. Dieser Titel, der das Erreichte würdigt und das noch Notwendige fordert, steht nicht nur auf dem Papier, sondern muss mit Leben gefüllt werden. "Was braucht die Welt von morgen?" ist als Frage in der Einladung zum Neujahrsempfang formuliert. "Mehr Bäume? Mehr Verantwortung? Ein besseres Klima unter den Menschen?" Um den durch das Ereignis auftretenden CO2-Ausstoß zu kompensieren, beschreitet das Abendblatt einen unkonventionellen Weg. In Zusammenarbeit mit der Umweltorganisation ForestFinance wird ein Förderbeitrag für ein ausgewähltes Ökologieprojekt gezahlt. Dabei handelt es sich um eine Methangas-Anlage in der chinesischen Provinz Jiangsu. Nahe der Stadt Suzhou, dem "Venedig des Ostens", gedeihen einzigartige, verwunschene Gärten. Die Anlage dort fängt klimaschädliche Gase vor dem Entweichen in die Atmosphäre auf. Durch Verbrennung in einem Heizkraftwerk werden sie in Elektrizität umgewandelt. Diese wird in das lokale Stromnetz eingespeist. Und da Umweltschutz im Kleinen beginnt, wurden weitere pragmatische Lösungen gefunden. Die Mitarbeiter von Axel Springer aus Berlin reisen mit dem Zug an. Abendblatt-Chefredakteur Claus Strunz trifft mit einem Elektroauto am Messeplatz 1 ein. Das Unternehmen Hansa-Taxi setzt Fahrzeuge mit dem Siegel "Hamburger Umwelttaxi" ein. Dass alle Drucksachen, also auch die Einladung, auf CO2-neutralem Papier gedruckt wurden, steht auf einem anderen Blatt.

"Auch bei den Speisen und Getränken haben wir Wert auf regional ansässige Firmen gelegt", sagte Marketingchefin Hecker. Fischbrötchen, Schinken und Grünkohlrouladen stammen aus dem Norden. Alle Speisen werden direkt auf dem Messegelände zubereitet und nicht von außerhalb geliefert. Da die Gerichte zudem als "Fingerfood" serviert werden, entfallen Pappteller, Porzellan und Reinigung mit Geschirrspülmitteln. Als Getränke werden Bier, Mineralwasser, Cola, Apfelsaft und Kaffee von Firmen aus Hamburg und Umgebung gereicht. Neben dem "Wald der Visionen" zählt eine 180 Grad umfassende, 26 Meter lange und sechs Meter hohe Videowand zu den Attraktionen in Halle A2. Abwechselnd sind darauf ein "lebendiges" Waldmotiv, das Logo des Hamburger Abendblatts oder beispielhafte Seiten unserer Zeitung zu sehen. Das Motto des Neujahrsempfangs steht in der Einladung: "Lassen wir die Ideen sprießen, in was für einer Stadt wir leben möchten." Es wird zugleich Thema sein für die Prominenten aus Kultur und Medien, aus Wirtschaft und Sport - und nicht zuletzt aus der Politik.

Der komplette CDU-Minderheitssenat hat sich angekündigt, auch die Spitzen der anderen Parteien werden erwartet. Und nicht zuletzt so viele Bundespolitiker wie nie zuvor: Außenminister und Vizekanzler Guido Westerwelle will kommen, ebenso seine FDP-Parteifreunde Dirk Niebel (Entwicklungsminister) und Philipp Rösler (Gesundheitsminister). Auch CDU-Ministerin Annette Schavan (Forschung und Bildung) und Grünen-Bundeschef Cem Özdemir haben sich angesagt.