Traditionen sollte man nicht brechen. Davon ist Bernd Aufderheide, 51, überzeugt. Alljährlich, meist Ende März, steigt der Chef der Hamburg Messe deshalb in den Ring, um sich beim Boxturnier zu messen. "Ich trainiere regelmäßig im Studio", sagt er. Manchmal müssten sie einfach sein, diese Duelle Mann gegen Mann. Natürlich kann es da auch zu Blessuren kommen. Eine angeknackste Nase beispielsweise, mit der er einmal nach einem Kampf im Büro auftauchte.

Veilchen erwartet der Volkswirt heute beim Neujahrsempfang des Abendblatts in der Messehalle A2 nicht - trotz des Aufeinandertreffens der Spitzenkandidaten um das Amt des Bürgermeisters. "Ich freue mich, dass wir diese Veranstaltung zum ersten Mal bei uns ausrichten dürfen", sagt er. Natürlich, eine Herausforderung sei so ein Event schon. Aber gerade das reize ihn.

Der Ostwestfale, seit mittlerweile sieben Jahren in Othmarschen zu Hause, ist immer auf der Suche nach Neuem. Eine Kochlehre brach er ab, ließ sich zum Marineoffizier ausbilden, um anschließend Volkswirtschaftslehre zu studieren. Über ein Praktikum kam er zur Koelnmesse. "Die Vielfalt in diesem Beruf fasziniert mich", sagt Bernd Aufderheide. Die vielen Reisen etwa, auch wenn er dadurch seine Familie zu selten sehe. Deshalb sind ihm die Wochenenden heilig, inklusive ausgiebigen Frühstücks. Schließlich schätzt er Rituale. Nicht nur im Ring.