Es soll Sprengstoff und Metallrohre enthalten. Alle U-Bahnen wurden gestoppt. Deutsche Minister streiten über die richtige Terrorabwehr.

Rom. In der römischen U-Bahn ist am Dienstag ein verdächtiges Paket entdeckt worden, das verdächtige Materialien enthielt. Nach Medienberichten waren in dem Päckchen Metallrohre und möglicherweise explosives Stoffe. Roms Bürgermeister Gianni Alemanno sgate nach einer ersten Einschärtzung von Experten, das Paket habe nicht explodieren können. Das verdächtige Paket war von einem Lokführer an der U-Bahn-Station Rebibbia entdeckt worden. Alemanno nannte den Fund zunächst „besorgniserregend“. Laut Nachrichtenagentur Ansa befanden sich in dem verdächtigen Päckchen Drähte, Rohre und pulverförmiger Sprengstoff.

Während man in Rom noch rätselte, sieht Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) Deutschland im Kampf gegen islamistische Terroristen gut gewappnet. „Wir haben die Anti-Terrordatei, die Terrorismusbekämpfungszentren, und wir haben das Bundeskriminalamt, das in seinem Bereich der Gefahrenabwehr immer mehr Kompetenzen bekommen hat“, sagte sie der Nachrichtenagentur dpa. „Wenn man das alles sieht, sind wir in Deutschland wirklich sehr gut aufgestellt.“

Hamburgs Innensenator Heino Vahldieck (CDU) sieht allerdings keinen Anlass zur Terror-Entwarnung. Die akute Gefahr, von der Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) im November gesprochen hatte, sei sicherlich nicht mehr gegeben, sagte Vahldieck dem Südwestrundfunk (SWR). Es sei aber „bei weitem noch nicht so, dass wir sagen können, das Ganze ist wieder auf dem Niveau der Zeit davor, sondern die Gefahr ist sicherlich noch erhöht“. Vahldieck ist noch bis Jahresende Vorsitzender der Innenministerkonferenz. Auch de Maizière hatte am Wochenende im „Spiegel“ erklärt, er sehe noch keinen Grund zur Entwarnung in Deutschland.

Vahldieck sagte, die größte Gefahr gehe von Personengruppen aus, die sich in Ausbildungslager für den Dschihad begeben hätten. Besonders gefährlich seien dabei deutschstämmige Islamisten, die sich wegen ihrer Sprach- und Ortskenntnisse in der Bundesrepublik relativ unauffällig bewegen könnten. Die verdächtige Szene müsse mit allen Möglichkeiten der Nachrichtendienste im Blick behalten werden.

Die Justizministerin hält weitere Sicherheitsgesetze nicht für nötig – auch nicht vor dem Hintergrund eines Anschlags wie in Stockholm. „Der schwedische Ministerpräsident hat nach dem misslungenen Terroranschlag betont, man dürfe sich das Grundkonzept einer offenen und pluralen Gesellschaft nicht von Terroristen zerschlagen lassen. Eine den Freiheitsrechten verpflichtete Gesellschaft darf sich nicht verunsichern lassen und damit das tun, was das Ziel der Terroristen ist“, sagte Leutheusser-Schnarrenberger.