Die 14. Bombe wurde in der griechischen Hauptstadt Athen entdeckt. Die Fahndung nach den Drahtziehern läuft weiter auf Hochtouren.

Athen. Die griechische Polizei hat am Donnerstag eine weitere Paketbombe entdeckt, die an die französische Botschaft in Athen adressiert war. Pyrotechniker machten das Päckchen mit einer kontrollierten Explosion unschädlich, wie das griechische Fernsehen berichtete. Die Täter hatten als Absender das Erzbistum Athen angegeben.

Damit konnten die Behörden inzwischen insgesamt 14 explosive Sendungen sicherstellen – zwölf davon in Athen, eine in Bologna und eine weitere in der Poststelle des Bundeskanzleramtes in Berlin. Mindestens drei weitere verdächtige Pakete wurden inzwischen bei einer Kurierfirma in Athens Vorstadt Markopoulo entdeckt. Sprengstoffexperten begannen umgehend mit der Untersuchung.

Die beiden Tatverdächtigen, die am Montag im Zentrum von Athen festgenommen worden waren, kamen unterdessen in Untersuchungshaft. Vor dem Untersuchungsrichter und dem Staatsanwalt gaben sie an, sie würden das Verfahren nicht anerkennen. Die Männer im Alter von 22 und 24 Jahren hatten bei ihrer Festnahme zwei Paketbomben bei sich gehabt, die an die belgische Botschaft in Athen und an den französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy adressiert waren.

Die Fahndung nach weiteren Drahtziehern der Briefbombenserie läuft weiterhin auf Hochtouren. Wie der griechische Rundfunk unter Berufung auf die Polizei berichtete, wurden in den vergangenen zwei Tagen mehrere Wohnungen durchsucht – allerdings ohne Ergebnis. Polizisten gingen mit den Fotos von fünf Verdächtigen in bestimmten Stadtteilen von Athen von Tür zu Tür und befragten die Einwohner.

Die Sicherheitskräfte suchen nach Verstecken der linksextremistischen Untergrundorganisation „Verschwörung der Zellen vom Feuer“. Die beiden festgenommenen mutmaßlichen Täter hatten vier Wohnungsschlüssel bei sich. Die Sicherheitskräfte gehen davon aus, dass die Schlüssel zu Unterschlüpfen der Gruppe führen, in denen auch die Briefbomben gebaut worden sein könnten.

Die griechische Polizei informierte am Donnerstag auch Mitarbeiter des Bundeskriminalamtes (BKA). Am Dienstag war in der Poststelle des Kanzleramts in Berlin eine Paketbombe aus Griechenland entdeckt und entschärft worden, die an Bundeskanzlerin Angela Merkel adressiert war. Ein bislang unbekannter junger Mann hatte das Päckchen mit dem Sprengsatz am 1. November in der Nähe des Athener Hauptbahnhofs aufgegeben.