Zentrale Ursache für die gravierenden Unterschiede ist laut Hamburger Senat die geringere Anzahl von Frauen in Führungspositionen.

Hamburg. Die Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen sind in Hamburg besonders hoch. Nach wie vor verdienen Frauen in der Hansestadt mit durchschnittlich 3337 Euro brutto im Monat deutlich weniger als Männer, die auf 4203 Euro brutto kommen. Die Differenz von 866 Euro liegt sogar deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Deutschlandweit beträgt der durchschnittliche Einkommensunterschied 709 Euro. Nur in Baden-Württemberg sei der Abstand zwischen den Verdiensten von Männern und Frauen mit 954 Euro noch größer als in Hamburg, berichtet „Die Welt“.

Beim Durchschnittseinkommen aller Arbeitnehmer steht Hamburg mit 3921 Euro brutto im Monat im Ländervergleich gut da. Nur die Hessen verdienen mit durchschnittlich 3924 Euro etwas mehr.

Hamburgs schwarz-grüner Senat nennt in seiner Antwort auf eine kleine Anfrage der GAL zahlreiche Ursachen für diese Unterschiede. So seien in Branchen, in denen Männer dominieren, die Löhne durchschnittlich höher. Hinzu komme, dass Frauen häufiger Berufe im Niedriglohnsektor ausübten. Eine zentrale Ursache für die Lohnunterschiede ist nach Angaben des Senats jedoch die geringere Anzahl von Frauen in Führungspositionen. Sie erhielten auch deutlich geringere variable Entgeltanteile, wie Sonderzahlungen oder Prämien. Während Männer im Schnitt 463 Euro an Sonderzahlungen pro Monat erhalten, bekämen Frauen lediglich 292 Euro.