Hamburg. Frauen geben sich einer Studie zufolge mit geringeren Einkommen zufrieden als Männer. Grundsätzlich wird zwar eine unterschiedliche Entlohnung von Männern und Frauen abgelehnt. Im konkreten Einzelfall wird aber der Frau - auch von Frauen - ein geringeres Einkommen zugebilligt als dem Mann, heißt es in Studien der Universitäten Bielefeld und Konstanz sowie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung Berlin.

Die Wissenschaftler hatten zwischen 2008 und 2009 bundesweit Erwerbstätige zum Thema Einkommensgerechtigkeit befragt. Wer sein Salär als ungerecht einstufte, sollte angeben, welchen Betrag er oder sie angemessen fände. So wurde einem 55-jährigen Arzt, der überdurchschnittliche Leistungen erbringt, Alleinverdiener ist und vier Kinder zu versorgen hat, ein Bruttoeinkommen von 7750 Euro zugestanden, einer Ärztin mit den gleichen Eigenschaften und Lebensumständen nur 7300 Euro. Der Gehaltsunterschied zwischen den Geschlechtern entspreche offenbar auch einem Unterschied der Ansprüche, hieß es. So sei bei den befragten Frauen das als gerecht angesehene "Wunschgehalt" stets niedriger als das Gehalt vergleichbar qualifizierter Männer gewesen.