Nach Indien hat nun auch Pakistan eine verbesserte atomwaffenfähige Mittelstreckenrakete erfolgreich getestet. Zuvor hatte Indien eine atomwaffentaugliche Langstreckenrakete getestet.

Islamabad. Die pakistanischen Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge eine verbesserte atomwaffenfähige Mittelstreckenrakete erfolgreich getestet. In einer Mitteilung erklärte das Militär am Mittwoch, bei der Rakete habe es sich um eine verbesserte Version der Shaheen-1-Mittelstreckenrakete gehandelt. Sie verfüge über eine größere Reichweite, hieß es, ohne dass konkrete Angaben dazu gemacht wurden.

Zuvor war Indien mit dem erfolgreichen Test einer atomwaffentauglichen Langstreckenrakete auch militärisch in den Kreis der Weltmächte aufgerückt. Das wirtschaftlich aufstrebende Schwellenland feuerte vergangene Woche einen Flugkörper ab, der mit einer Reichweite von mehr als 5000 Kilometern Atomsprengköpfe bis nach Osteuropa oder Peking tragen kann. Bislang verfügen offiziell nur die Uno-Vetomächte USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien über derartige Waffen.

Trotz der anhaltenden Spannungen mit dem Erzrivalen Pakistan - ebenfalls eine Atommacht - gilt Indiens Aufrüstung auf diesem Gebiet eher als Abschreckung gegen China. Sie dürfte auch den Anstrengungen Indiens für einen größeren Einfluss in der Weltpolitik und einen ständigen Sitz im Uno-Sicherheitsrat geschuldet sein. Indiens Ministerpräsident Manmohan Singh bezeichnete den Raketentest als einen Meilenstein auf dem Weg zur Stärkung der nationalen Sicherheit und Ausbau der Forschung.

Pakistan und Indien haben seit ihrer Unabhängigkeit von Großbritannien im Jahr 1947 drei Kriege gegeneinander geführt.

(abendblatt.de/dpa/rtr/dapd)