Winfried Kretschmann will “nationalen Konsens“ erreichen und fordert Beteiligte auf, wahltaktische Überlegungen hintenanzustellen.

Berlin. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sorgt sich wegen der verhärteten Fronten um den Erfolg der Bund/Länder-Gespräche für eine neue Endlagersuche. Die Chancen auf eine historische Einigung dürften nicht aufgrund wahltaktischer Erwägungen verspielt werden, sagte Kretschmann. „Wir sind weit gekommen und im Grunde kurz vor einer möglichen Einigung“, sagte Kretschmann, der den Neustart und eine Suche von Alternativen zu Gorleben maßgeblich initiiert hatte.

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Es gehe darum, „einen nationalen Konsens darüber herzustellen, wo atomarer Müll, der eine Million Jahre lang strahlt, möglichst sicher gelagert werden kann“, betonte Kretschmann in der „Stuttgarter Zeitung“. Er forderte alle Beteiligten auf, sich im Interesse der Sache konstruktiv zu verhalten und partei- oder wahltaktische Überlegungen hintanzustellen.

„Dann ist die historische Einigung möglich“, sagte Kretschmann, der am Dienstagabend zu einem Spitzentreffen zum geplanten Neustart in der Endlagerfrage in das Bundesumweltministerium eingeladen war. Besonders die Spitzen von SPD und Grünen sehen noch erheblichen Klärungsbedarf, gerade beim Umgang mit dem Salzstock Gorleben in dem Suchverfahren. Gorleben ist seit 35 Jahren die einzige Endlager-Option.