Ministerin Schröder fordert weiblichere Arbeitswelt. Linkspartei-Abgeordnete machen Praktikum in sogenannten Frauenberufen.

Schröder wirbt für frauenfreundlichere Arbeitswelt

Berlin. Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) hat sich für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie ausgesprochen. Die Arbeitswelt müsse dringend weiblicher werden, sagte Schröder anlässlich des Internationalen Frauentags heute. Dies müsse vor allem bei den „Unternehmenskulturen“ ansetzen. „Bislang können zu oft nur die wirklich Karriere machen, denen zuhause jemand den Kühlschrank befüllt, den Nachwuchs versorgt und den Nachschub an frisch gebügelter Kleidung sicherstellt“, erklärte Schröder mit Blick auf familienunfreundliche Arbeitszeiten.

Grüne dringen auf Beseitigung des Lohnunterschieds

Die Grünen werfen Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) eine umfassende Realitätsverweigerung vor. Ausgerechnet zum Internationalen Frauentag habe Schröder nur Allgemeinplätze benutzt und eine „bemerkenswert schlechte Rede“ im Parlament gehalten, kritisierte Grünen-Fraktionsvorsitzende Renate Künast am Donnerstag im Bundestag. Angesichts einer immer noch mangelhaften Gleichstellung müsse schnell der Lohnunterschied in Deutschland beseitigt werden, auch könne eine Frauenquote hilfreich sein.

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Im 21. Jahrhundert werde im Deutschland immer noch darüber geredet, dass es zu wenige Kindergartenplätze gebe, dass Frauen immer noch schlechter bezahlt und auch damit Familiengründung erschwert werde. Ein Thema sei auch immer noch, dass Spitzenfrauen in der Wirtschaft nicht ernst genommen würden, beklagte Künast. „Das ist ein unhaltbarer Zustand.“

SPD bekräftigt gesetzliche Frauenquote

Die SPD hat am Internationalen Frauentag ihre Forderung nach einer gesetzlichen Frauenquote bekräftigt. Frauen in Deutschland seien nach wie vor „strukturell benachteiligt“, sagte SPD-Fraktionsvize Dagmar Ziegler am Donnerstag in Berlin. Daher werde ihre Partei bereits am Freitag dem Parlament einen Gesetzentwurf zu einer 40-Prozent-Quote vorlegen.

„Lassen sie uns über Fraktionsgrenzen hinweg das Gemeinsame betonen“, rief Ziegler den Abgeordneten vor allem der schwarz-gelben Koalition zu. „Lassen sie uns ein weiteres Frauenrecht erkämpfen.“ Denn nach wie vor sei es doch so, dass die Lebenswirklichkeit Frauen „systematisch von Führungspositionen“ fernhalte. Dass Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) dies nicht sehe, zeuge von einem „fatalen Realitätsverlust“.

Linkspartei am Frauentag nur mit Frauen im Parlament

Die Linkspartei hat zum Internationalen Frauentag ein besonderes Zeichen gesetzt: Heute erschienen im Bundestag nur Frauen, die Männer machten an dem Tag landesweit ein Praktikum in sogenannten Frauenberufen. „Wir sind die erste reine Frauenfraktion in der Geschichte der Bundesrepublik“, sagte die frauenpolitische Sprecherin der Fraktion, Yvonne Ploetz.

Zugleich warf die Linken-Politikerin Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) Versagen auf der ganzen Linie vor. Das reiche von der nach wie vor ungleichen Bezahlung bis hin zur Weigerung, eine verbindliche Frauenquote einzuführen. Das „kampflose Einknicken der Frauenministerin in Frauenfragen“ sei einfach peinlich. Nötig sei eine Quote und ein Entgeltgleichheitsgesetz. (dapd, dpa)