Die wochenlange Suche nach Christopher Coke hatte die jamaikanische Hauptstadt Kingston vorübergehend ins Chaos gestürzt.

Kingston. Die Jagd auf den berüchtigten Drogenboss Christopher „Dudus“ Coke in Jamaika ist zu Ende: Der von den USA Gesuchte wurde auf der Karibikinsel festgenommen. Die USA wollen Coke den Prozess machen und fordern dessen Auslieferung.

Polizeisprecher Owen Ellington sagte, der Zugriff sei am Nachmittag erfolgt. Er rief die Anhänger des Drogenbosses auf, Ruhe zu bewahren und das Gesetz walten zu lassen. Zuvor hatte ein jamaikanischer Kirchenvertreter, der zu der Festnahme beigetragen hatte, von dem Polizeieinsatz berichtet. Anfang Juni war bereits der Bruder Cokes festgenommen worden. Leighton „Livity“ Coke stellte sich der Polizei. Auch er stand auf der Liste der Meistgesuchten. Die wochenlange Suche nach Christopher „Dudus“ Coke hatte die jamaikanische Hauptstadt Kingston vorübergehend ins Chaos gestürzt. Bei Auseinandersetzungen starben nach offiziellen Angaben 73 Menschen. Die Polizei erstürmte ein Viertel im Stadtteil Tivoli Gardens, der Hochburg der Anhänger Cokes. Hunderte Polizisten und Soldaten waren zeitweise auf der Suche nach Coke im Einsatz.

Das US-Justizministerium bezeichnete Christopher „Dudus“ Coke als einen der „weltweit gefährlichsten“ Drogenbarone. Coke soll seit 1990 einen international agierenden Drogenring namens The Shower Posse anführen, der laut US-Ermittlern Marihuana und Crack vor allem in den Großraum New York liefert. Im August war er in den Vereinigten Staaten angeklagt worden. Im Falle einer Auslieferung und Verurteilung droht ihm eine lebenslange Haftstrafe.