Nach Oskar Lafontaines Rückzug muss sich die Linkspartei neu ordnen. An ihrer Spitze sollen künftig Klaus Ernst und Gesine Lötzsch stehen.

Die Linkspartei soll künftig von Klaus Ernst und Gesine Lötzsch geführt werden. Parteikreise bestätigten der Deutschen Presse-Agentur dpa entsprechende Angaben des Berliner Landesvorsitzenden Klaus Lederer. Lederer sagte heute morgen im Deutschlandradio Kultur wörtlich auf die Frage, ob Ernst und Lötzsch die Parteichefs sein werden: „Ja. Das ist jetzt auch kein Wunder.“ Bundestagsfraktionschef Gregor Gysi sei nicht bereit gewesen, allein die Parteiführung zu übernehmen. Der geschäftsführende Vorstand saß nach Lederers Angaben bis halb vier Uhr morgens zusammen.

Die Neuformierung der Parteiführung war nach dem angekündigten Rückzug der Linke-Chefs Oskar Lafontaine und Lothar Bisky notwendig geworden. Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Lötzsch und der Parteivize Ernst sollen im Mai beim Parteitag in Rostock Nachfolger von Lafontaine und Bisky werden.

Die Doppelspitze bei der 2007 gegründeten Partei war bisher als Übergangslösung zur Vereinigung der Ost- und Westteile der Linkspartei gedacht und sollte 2010 auslaufen. Nur mit einer Zwei- Drittel-Mehrheit könnte der Parteitag eine Satzungsänderung für eine Beibehaltung der Doppelspitze beschließen.

Auch bei der Suche nach einer Nachfolge für den nach Illoyalitätsvorwürfen nicht mehr kandidierenden Bundesgeschäftsführer Dietmar Bartsch gibt es dpa-Informationen zufolge eine Lösung. Künftig soll es auch hier eine Doppelspitze geben. Der aus Hessen stammende Fraktionsvize Werner Dreibus und die Bundestagsabgeordnete Caren Lay sollen neue Bundesgeschäftsführer werden. Die Parteigremien und die Landesverbände hatten darauf gedrungen, eine „Gesamtarchitektur“ für die neue Parteiführung zu erstellen.