US-Präsident Barack Obama soll mindestens 2000 weitere deutsche Soldaten für den Afghanistan-Einsatz gefordert haben.

Berlin. US-Präsident Barack Obama hat Zeitungsberichten zufolge von der Bundesregierung die Entsendung von mindestens 2000 zusätzlichen Bundeswehrsoldaten nach Afghanistan gefordert. Die Truppen sollten nach den Vorstellungen der USA mit einem Kampfauftrag zur Frühjahrsoffensive 2010 bereitstehen und auch im umkämpften Süden und Osten Afghanistans einsetzbar sein, berichtete die „Leipziger Volkszeitung“ (Mittwochausgabe) laut Vorabbericht. Das Blatt berief sich dabei auf deutsche Regierungsstellen. Die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete in ihrer Mittwochausgabe, auf die Bundesregierung könnte die Forderung nach etwa 2500 zusätzlichen Soldaten für den Afghanistan-Einsatz zukommen.

Das Präsidialamt in Washington erklärte, US-Präsident Barack Obama erwarte von den Nato-Verbündeten bei einem Treffen am Freitag die Zusage einer „signifikanten Zahl“ zusätzlicher Truppen. Obama wollte am Dienstagabend (Ortszeit, 02.00 MEZ) den Angaben zufolge eine Truppenverstärkung der USA um rund 30.000 weitere Frauen und Männer bis Sommer 2010 bekanntgeben. Derzeit kämpfen 68.000 US-Soldaten am Hindukusch gegen die radikal-islamischen Taliban. Mit dem Abzug der US-Truppen solle bis zum Juli 2011 begonnen werden, sagte ein US-Regierungsvertreter.

Die Bundeswehr ist in Kabul und im Norden des Landes mit 4440 Soldaten im Einsatz. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte am Dienstag deutlich gemacht, dass sich die deutsche Regierung bei der Entscheidung über eine Truppenaufstockung nicht von Obama drängen lassen wolle. Deutschland werde erst nach der Afghanistan-Konferenz Ende Januar in London einen Beschluss fällen, ob und welche zusätzlichen Anstrengungen es am Hindukusch unternehme, sagte Merkel.